Landgericht „Dort sitzt jemand auf der Motorhaube“

Krefeld · Prozess wegen versuchten Mordes wird fortgesetzt.

Das Landgericht Krefeld verhandelt, ob ein 26-jähriger Krefelder in die geschlossene Psychiatrie muss.

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Nicht ganz zehn Minuten dauerte am Mittwoch der Fortsetzungstermin im Verfahren gegen einen 26-Jährigen, der sich wegen versuchten Mordes vor dem Krefelder Landgericht verantworten muss. Am 8. Juni 2017 soll er als Geisterfahrer in Krefeld unterwegs gewesen sein. Nur mit Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Alnur knapp ausweichen.

In der Verhandlung sagte ein junger Mann, von Beruf Rettungssanitäter, aus. Er war am Tattag auf der Hückelsmaystraße unterwegs gewesen. „Mein Beifahrer sagte zu mir, dass dort jemand auf einer Motorhaube sitze“, sagte der Mann im Zeugenstand. Er habe das selbst zuerst gar nicht gesehen und dann gewendet. Als er zurückkam, habe der Beschuldigte bereits am Straßenrand gesessen. Als er zu ihm gegangen sei, habe er ihm erzählt, dass er sich das Leben nehmen und vor einen Baum fahren wollte. Als das nicht geklappt habe, sei er auf die Straße gelaufen und auf die Autos gesprungen. Das war aber letztlich auch nicht erfolgreich. Der Mann sei in einer gedämpften Fassung gewesen und sehr in sich gekehrt. Kurz nach dem Gespräch sei bereits der erste Motorrad-Polizist eingetroffen und dann weitere Streifenwagen.

Der Prozess soll voraussichtlich am 17. Januar zu Ende gehen. Dann wird das Gericht darüber entscheiden, ob der Beschuldigte in die geschlossene Psychiatrie muss.