Hofläden Krefeld ist Hochburg für Hofläden
Krefeld. · Während andere Großstädte auf viele Bio-Supermärkte setzen, können sich die Freunde von Obst und Gemüse hier an vielen Stellen direkt beim Erzeuger versorgen.
Krefeld entwickelt sich gegen den Trend – und setzt damit einen eigenen. In anderen Städten wächst die Zahl der Biomärkte ebenso wie die Flächen für Bioprodukte in Super- und Drogeriemärkten. In Krefeld ist dieses Phänomen nicht zu beobachten. Der Grund: Sieben Hofläden an sechs Standorten (siehe Karte) versorgen die Kunden mit Obst und Gemüse. Das sind so viele Hofläden, wie es in Düsseldorf gibt, obwohl dort dreimal so viele Konsumenten zu versorgen sind. Folglich ist auf den Kennzeichen vor den hiesigen Hofläden bei weitem nicht nur KR zu lesen. Unsere Redaktion wird die Läden in den kommenden Wochen in einer neuen Serie vorstellen.
In den Regalen und Körben der besonderen Geschäfte stehen viele Produkte aus dem eigenen Anbau: verschiedene Apfel- und Birnensorten, Beeren, Tomaten, Gurken, auch mal Quitten oder Nüsse. Das Angebot geht auch über Obst und Gemüse hinaus. Der Großhüttenhof hat im Geschäft eine Leiter aus Stroh, um die herum die Eier der rund 6000 hofeigenen Hühner gestapelt sind, ganz so als würde dort gleich ein Huhn heruntergehüpft kommen. Zum Sortiment des Bauernladens in Uerdingen zählen auch Weine, Öle, Gewürze, Nudeln, Honig und Senf.
Die Hofläden bringen dabei Bio-Erfahrung über mehrere Jahrzehnte mit: Die Schwestern Katja Leendertz und Silja Leendertz-Aigner haben den Heilmannshof schon vor rund 30 Jahren von ihrem Vater übernommen und 1989 auf biologischen Anbau umgestellt. Die Geschichte des Benrader Obsthofs reicht in die 50er zurück, 2009 entstand das heutige Geschäft.
Die beschriebene Entwicklung passt zu einem zweiten Trend. Krefeld hat sich in jüngster Zeit auch zu einem guten Standort für vegetarische und vegane Ernährung entwickelt. Laut der Internetversion des Telefonbuchs steht Krefeld auf einer Rangliste der deutschen Städte, in denen am häufigsten nach vegetarischen Restaurants gesucht wird, an fünfter Stelle. Kenner der hiesigen Szene bestätigen, dass es ein gutes Angebot gibt und Gäste aus Moers, Mönchengladbach oder Duisburg anzieht.
Der Hofläden-Trend hat noch eine weitere schöne Dimension: Er geht direkt hinter der Stadtgrenze, in Tönisvorst und Meerbusch, weiter.