Oldienacht Die Erfolgsstory der Oldie-Nacht

Krefeld · Vor mehr als zwei Jahrzehnten begann das rockige Fest mit rund 400 Gästen in einer Sporthalle. Am Samstag steigt jetzt die 23. Auflage im großen Partyzelt. Drei Livebands spielen auf der Bühne.

Ein Blick auf den Festplatz genügt: Die Mitglieder der DJK Germania Oppum arbeiten emsig für die 23. Oppumer Rock- & Oldienacht und nutzen dort jeden Zentimeter Boden aus. Am Samstag, 3. November, wird zum ersten Gitarren-Riff alles fertig sein, vom Aufbau des 1700 Quadratmeter großen Zeltes bis zur Cocktail-Bar. Diesmal stehen eine Premiere und wahre musikalische Leckerbissen auf dem Programm.

Schon die Titel der Songs zergehen auf der Zunge: „Bohemian Rhapsody“ von Queen oder „Purple Rain“, der Klassiker von Prince. „So etwas habe ich noch nie live auf einer Krefelder Bühne gehört“, sagt Sven Gentkow, der gemeinsam mit Hans-Joachim Hofer und Julius Brenk die Party organisiert. „Sie werden in den letzten zweieinhalb Stunden bis 1 Uhr von Roxxbusters zu hören sein.“

Mit Roxxbusters aus der Eifel wird ein Tabu gebrochen

Gentkow schwört auf die Qualität, zumal Gitarrist Frank Rohles mit Queen Gitarrist Brian Ray eng zusammenarbeitet. Rohles schreibt: „Persönlich ausgesucht und engagiert von Brian May und Roger Taylor von Queen habe ich mehr als 800 Shows des erfolgreichen Musicals ,We will Rock You’ in Köln gespielt. Hieraus entstand eine engere Zusammenarbeit mit Brian May.“

Roxxbusters ist eine Band aus der Eifel. Gentkow: „Dass mit ihnen ein Tabu gebrochen wurde – nämlich ausnahmslos Krefelder Gruppen zu präsentieren – hängt mit der musikalischen Qualität des Quintetts zusammen. Die sympathischen Profis spielen in einer eigenen Liga.“ Sie sind zum vierten Mal dabei.

Das Programm startet stets am  Abend um 19 Uhr. Diesmal ist erstmalig mit 12inch eine Formation dabei, die ausschließlich Elektro-Pop aus den 80er-Jahren spielt. „Die Musiker um Frontmann Michael Zell bieten eine perfekte Bühnenshow aus Sound, Licht und Videoanimation.“

Nicht ganz einfach war die Verpflichtung der dritten Band des Abends. „Wir wollten gerne Planet Five sehen“, berichtet der Organisator. „Doch wegen einer langfristigen Erkrankung eines unersetzbaren Bandmitglieds kam vor wenigen Wochen deren Absage.“

Die größte Zeltveranstaltung dieser Art am Niederrhein

Es folgte eine unkonventionelle Entscheidung. Sie engagierten mit The Unscripted eine gänzlich unbekannte Newcomer-Band als Ersatz. Die Verantwortlichen sind von der Qualität der Musiker überzeugt. Hinzu kommt, dass die jungen Musiker mit ihren beiden stimmgewaltigen Sängerinnen ein ähnliches Repertoire haben, wie Planet Five. Hans-Joachim Hofer, Julius Brenk und Sven Gentkow freuen sich auf die 23. Auflage. Denn: „Es ist die größte Zeltveranstaltung dieser Art am Niederrhein.“ Und alle drei organisieren sie ehrenamtlich für ihren Sportverein. „Wir sind mit rund 300 Mitgliedern ein relativ kleiner Verein. Trotzdem schaffen wir es jedes Jahr, ein Vielfaches an Menschen ins Zelt zu locken.“

Gentkow erinnert sich an die Anfänge: „Eigentlich hätte es diesen alljährlichen November-Termin nie geben sollen. Denn 1997 sollte das 75-jährige Bestehen der Germania lediglich mit einem einmaligen Fest begangen werden. Die damals angesagte Krefelder Band IDEA wurde zu diesem Zweck für ein Konzert in die Engelbert-Heß-Sporthalle eingeladen. Nach unserer Kalkulation mussten 400 Besucher zur Deckung der Kosten kommen – 408 wurden es. Nur dem Drängen der Musiker ist es zu verdanken, dass es im folgenden Jahr eine Neuauflage gab. Diesmal kamen schon 600 Gäste und in der Folge wurden es stetig mehr.“

Als die Halle nach drei Jahren zu klein wurde, musste ein Zelt her. Seither ist die Rock- & Oldienacht eine Oppumer Erfolgsstory.