Krefeld Drei Lösungen fürs Nadelöhr Mündelheimer Straße
Die Stadtplaner stellen in einer ersten öffentlichen Anhörung mögliche Varianten vor, den Verkehrsfluss zu verbessern.
Krefeld. Die Mündelheimer Straße mit Auffahrt zur B288 ist ein Nadelöhr, das dem ständig wachsenden Hafenverkehr kaum noch gewachsen ist. Deshalb soll sie um etwa 30 Meter Richtung B288 verlegt und mit zwei Kreisverkehren versehen werden, um den Verkehrsfluss zu verbessern, Ampeln zu sparen und gleichzeitig die Anwohner vor Lärm zu schützen. Dass unmittelbar dazwischen ein Kleingewerbegebiet und die Kleingartenanlage des Gartenbauvereins Rheinbrücke liegt, erschwert eine Lösung noch. Die Stadtplaner stellten jetzt in einer ersten öffentlichen Anhörung im Gymnasium Fabritianum drei Varianten zum Bebauungsplan 405 vor.
Das Interesse der Anwohner und der Mitglieder des Gartenbauvereins war groß. Rund 100 Besucher waren gekommen, und viele beteiligten sich mit Kommentaren und Anregungen an der lebhaften Diskussion. Die Stadtplaner Ludger Walter und Claudia Mojsisch stellten die drei Varianten vor, Bezirksvorsteher Jürgen Hengst moderierte und schlichtete, wenn die Emotionen zu hoch schlugen. Dabei dauert das Planungsverfahren noch bis zu vier Jahren, bis es ausgelegt, genehmigt und umgesetzt wird.
Variante eins sieht wie alle anderen Lösungen auch eine Verlegung der Mündelheimer Straße nach Süden Richtung B288 vor und vergrößert damit den Abstand zu den Wohnhäusern. Sie erhält weitgehend das Kleingewerbegebiet und die Kleingartenanlage, die allerdings auf jeden Fall auf acht Kleingärten und das Vereinsheim verzichten soll. Doch das wollen die Vereinsmitglieder mit Macht verhindern. „Wir werden unsere Kleingärten nicht kampflos hergeben“, kündigte der stellvertretende Vorsitzende Widerstand an und beklagte, dass bislang noch niemand mit den 35 Pächtern gesprochen habe. Erstes Ergebnis der Anhörung war, dass dies kurzfristig nachgeholt werden soll.
Variante zwei sieht eine öffentliche Grünfläche mit Parkanlage und einem verbreiterten kleinen Waldstück vor. Sie setzt jedoch voraus, dass sowohl die Kleingartenanlage als auch das Gewerbegebiet aufgegeben werden. Ob jedoch eine Umsiedlung der Kleingärtner gelingt, ist fraglich. Die Stadtverwaltung tut sich laut Walter schwer, ein geeignetes Gelände zu finden. Ebenso müsste der Eigentümer des gewerblich genutzten ehemaligen Wasserwerks zum Verkauf bereit sein.
Variante drei bietet eine Kombination aus erweitertem Gewerbe und Grünflächen und verzichtet ebenfalls auf die Kleingärten. In allen drei Versionen sind Lärmschutzwände und Radwege vorgesehen, was den Anwohnern der Mündel-heimer Straße entgegenkommt. An den Kreisverkehren, die am Ende der Straße vorgesehen sind und einen ampelfreien Abfluss des Verkehrs ermöglichen sollen, sind aber auch Mieter zu Hause, die reklamierten, dass für sie kein Lärmschutz vorgesehen ist. Auch diese Anregung nahmen die Planer mit, um sie in das geplante Lärmschutzgutachten einfließen zu lassen.