Drei Tote am Wochenende
Einen Brand im Wohnhaus, schwere Unfälle und eine heftige Messerstecherei meldete die Polizei
Krefeld. Polizei- und Feuerwehrkräfte sind an diesem Wochenende nicht zum Verschnaufen gekommen. Die traurige Bilanz der vergangenen drei Tage lautet: drei Tote und mehrere Schwerverletzte. Auslöser waren ein Wohnungsbrand am Samstagmorgen an der St.-Anton-Straße, ein schwerer Verkehrsunfall am Samstagmittag auf der Uerdinger Straße, vermutlich eine heftige Schlägerei am Lutherplatz und ein versuchter Totschlag Sonntagmorgen in einer Wohnung an der Hülser Straße. Die Kripo ermittelt.
Die Polizei ist Sonntagmorgen wegen einer Messerstecherei an die Hülser Straße gerufen worden. Gegen 8.50 Uhr hielt sich ein 21-jähriger Rumäne bei seiner 18-jährigen Freundin in deren Wohnung auf, als ein angeblich unbekannter Landsmann an der Tür klingelte.
Der nach Zeugenaussagen scheinbar verwirrte Mann soll im Streit mit einem Küchenmesser aus der Wohnung auf den 21-Jährigen wild eingestochen haben. Neben einem Stich ins Bein und einer Verletzung der Hand soll er mit dem Messer auf den Kopf des Opfers eingestochen haben, wobei die zehn Zentimeter lange Klinge abknickte. Im weiteren Verlauf habe er auf den 21-Jährigen eingetreten.
Die Hintergründe der Tat sind laut Polizei noch unklar, die Personalien des stark alkoholisierten Beschuldigten stehen noch nicht fest. Er wurde wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag vorläufig festgenommen. Das Opfer befindet sich im Krankenhaus, Lebensgefahr bestehe aber nicht. Die Kriminaltechniker sicherten die Spuren vor dem Haus.
Am Montag gab die Polizei bekannt, dass das Opfer im Laufe des Tages vernommen werden soll.
In einem Mehrfamilienhaus an der St.-Anton-Straße ist Samstagmorgen um 2.13 Uhr ein Brand in einer Wohnung ausgebrochen. Nach Eingang des Notrufs konnte die Besatzung eines sich in der Nähe befindenden Streifenwagens die Hausbewohner warnen und aus dem Haus führen. Dabei erlitten die beiden Beamten und fünf Hausbewohner Rauchvergiftungen — einer der Bewohner eine schwere.
Während der Löscharbeiten der Feuerwehr wurde in der Wohnung, in der der Brand ausgebrochen war, ein toter Mann gefunden. Laut Feuerwehr handelt es sich um den 47-jährigen Mieter. Bis auf die Brandwohnung ist das Mehrfamilienhaus weiter bewohnbar. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.
An den Folgen ihrer schweren Verletzungen ist am Samstagabend eine 85-Jährige im Krankenhaus gestorben. Die Frau überquerte um 13.23 Uhr die Uerdinger Straße in Höhe der Hausnummer 260 hinter einem stadteinwärts fahrenden Wagen, als sie in der Mitte vom Auto eines 18-jährigen, stadtauswärts fahrenden Duisburgers erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert wurde. Die Unfallstelle war drei Stunden lang gesperrt.
Ein schätzungsweise 40 Jahre alter Mann ist von der Polizei am Samstagabend tot in seiner Wohnung an der Martinstraße aufgefunden worden. Wegen einer schweren Prügelei auf dem Lutherplatz soll er Freitagabend ins Klinikum eingewiesen worden sein und es am Samstag eigenmächtig verlassen haben. Die hinzu gerufene Polizei fand ihn abends dann leblos in seinen Räumen. Laut Notarzt und Polizeisprecher Wolfgang Weidner gibt es keinen Hinweis auf einen unnatürlichen Tod.
Am Montag gab die Polizei bekannt, dass der mann nun obduziert werden soll.
Außerdem vermeldet die Polizei drei Schwerverletzte bei drei verschiedenen Unfällen am Samstag. Darunter auch ein sechsjähriger Junge.