Drittstärkste Region bei Übernachtungen

Die Zahl am Niederrhein steigt 2017 laut Tourismusbarometer Rheinland allerdings nur um 1,6 Prozent.

Foto: dpa

Mit 4,4 Millionen Übernachtungen ist der Niederrhein nach wie vor die drittstärkste Region im Rheinland nach Köln und Düsseldorf. Allerdings konnte die Region die Übernachtungen nur um 1,6 Prozent steigern. Das sind wesentliche regionale Ergebnisse des zweiten Tourismusbarometers Rheinland. Die IHK-Initiative Rheinland (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg/Wesel/Kleve, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid) hat mit Unterstützung der IHK für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen das Tourismusbarometer Rheinland entwickelt, das Auskünfte über den Tourismus im Rheinland gibt.

Beim Zuwachs liegt der Niederrhein auf dem vorletzten Platz unter den Rheinland-Regionen. Auch bei der Bettenauslastung von nur 38,7 Prozent besteht noch Nachholbedarf. Hier liegt der Niederrhein auf dem letzten Platz. Insgesamt verlief die Nachfrageentwicklung im Fünfjahresvergleich im Vergleich zum Rheinland-Wert leicht unterdurchschnittlich, lag allerdings noch über dem Bundesniveau. Zudem machte der Niederrhein trotz verringerter Angebotskapazitäten mit einem Nachfrageplus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr den größten Sprung nach vorn. „Die Tourismusregion Niederrhein hat noch viel Potenzial. Deshalb sollte sich der Niederrhein auch gemeinsam und gleichberechtigt mit allen Kreisen und Städten unter dem Dach der Metropolregion Rheinland auf den Tourismusmessen wie der Internationalen Tourismus-Börse vermarkten“, kommentiert Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, die Ergebnisse.

Das Rheinland insgesamt hat 2017 mit 28,5 Millionen Übernachtungen mehr als die Hälfte aller gewerblichen Übernachtungen Nordrhein-Westfalens generiert und damit ein Rekordergebnis erzielt. Insgesamt gab es eine Million Übernachtungen mehr als im Vorjahr. Von 2012 bis 2017 stieg demnach der Anteil am Gesamtmarkt NRW von 54 auf 55,3 Prozent. Auch der Kapazitätsausbau entwickelt sich positiv: Stagnierten die Werte 2015 und waren 2016 sogar rückläufig, so kam es 2017 zu einem dynamischen Zuwachs von 4000 Schlafgelegenheiten.

Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium: „Der Tourismus ist ein entscheidender Wachstums-Treiber für das Land Nordrhein-Westfalen. 2017 war wieder ein Rekordjahr für den nordrhein-westfälischen Tourismus. Zum achten Mal in Folge konnten bei den Gästeübernachtungen und bei den Gästeankünften die Vorjahreswerte übertroffen werden. Auf diesen Erfolgen können und wollen wir uns aber nicht ausruhen: Seit Mai erarbeiten wir eine neue Tourismusstrategie. Darin werden der große Einfluss der Digitalisierung und der internationale Wettbewerb um die Gäste von morgen von zentraler Bedeutung sein.“

Alle acht touristischen Regionen des Rheinlands verbuchten 2017 eine positive Übernachtungsbilanz gegenüber 2012. Das Übernachtungsplus für 2017 lag mit 4,3 Prozent wieder oberhalb des Landes- und Bundesdurchschnitts. Die Nachfrage wurde beeinflusst von Entwicklungen auf internationaler Ebene, aber auch vom MICE-Markt (Kongresse, Veranstaltungen, Tagungen) mit herausragenden Veranstaltungen, wie etwa der Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Auch der Incoming-Tourismus (Reisende aus dem Ausland) ist im Rheinland weiterhin von großer Bedeutung: Kommen in Deutschland etwa 18 Prozent der Gäste aus dem Ausland, so sind es im Rheinland 27 Prozent, in den großen Rheinlandstädten sogar bis zu 40 Prozent. Das Gastgewerbe kam im Rheinland auf 106 513 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (plus 14,3 Prozent seit 2014) und 110 958 geringfügig Beschäftigte (plus 3,9 Prozent seit 2014).

Die IHK-Initiative Rheinland wünscht sich von Politik und Landesregierung, den eingeschlagenen Weg des Bürokratieabbaus weiterzugehen. „Die Entfesselungspakete sind ein wichtiger erster Schritt zur Entbürokratisierung des Gastgewerbes und der Wirtschaft im Allgemeinen“, erklärt Steinmetz. „Dennoch steht die Branche mit Blick auf die Themen Digitalisierung, Unternehmensnachfolge und Fachkräftemangel vor weiteren Herausforderungen.“

Das Tourismusbarometer Rheinland ist abrufbar unter:

mittlerer-niederrhein.ihk.de/17127