E-DeMa: Kliedbruch ist Energiepionier

Angesichts schwindender Ressourcen und steigender Kosten sollen moderne Geräte helfen, den Verbrauch zu verringern — die SWK haben ein Projekt mit Modellcharakter initiiert.

Krefeld. In Kliedbruch beginnt die Zukunft Krefelds. Genauer, im Josef-Brocker-Dyk. Dort installieren schon den gesamten Vormittag über Techniker von Miele und Mitarbeiter der SWK im Haus Nummer 168 eine Technik, die in einigen Jahren möglichst im gesamten Stadtgebiet ein neuer Standard sein soll: intelligente Haushaltsgeräte, die genau dokumentieren, wie viel Energie sie verbrauchen — und die sich dann einschalten, wenn die Energie am günstigsten ist. In Kliedbruch hat das Projekt „E-DeMa“ am 1. März begonnen.

„Von technischem Fortschritt bin ich immer begeistert“, sagt Dietmar Roll-Mostowy, der in der Technischen Berufsschule Düsseldorf arbeitet. Und auch beim Verbrauch von Energie wollen der 60-Jährige und seine Frau Karin mit der Zeit gehen.

Aus diesem Grund hat sich das Ehepaar aus dem Josef-Brocker-Dyk auf das Teilnahme-Ausschreiben der SWK für das „E-DeMa“-Projekt gemeldet — und ist einer von zehn Testhaushalten geworden, die im Rahmen des neun Monate dauernden Projekts mit neuen, intelligenten Geräten ausgestattet werden. „Es ist spannend und sinnvoll, auf diesem Weg mal einen Überblick über den eigenen Energieverbrauch zu bekommen“, sagt Karin Roll-Mostowy. Etwas aufgeregt ist die Hausfrau angesichts des Trubels rund um die Küche und den Keller des Hauses doch. „Eine gewisse Schwellenangst gibt es bei technisch hoch entwickelten Geräten schon. Ich sehe es aber als Herausforderung, im Umgang mit modernen Geräten flexibel zu bleiben“, sagt sie.

Die insgesamt 150 Teilnehmer sammeln Daten über ihren Verbrauch und können — ja sollen — diese mit der eingebauten, digitalen Zählertechnik auch selbst überprüfen. Nur die zehn ausgesuchten Haushalte können aber selbst die intelligenten Geräte programmieren und zeitlich steuern. „Das verhilft dem Kunden zu einem besseren Verbrauchsüberblick. Der Anbieter von Energie kann im Gegenzug sehen, wann Verbrauchsspitzen entstehen und wie der generelle Umgang mit Ressourcen aussieht“, erklärt Holger Reurthmanns von den SWK. Er ist der technische Projektbegleiter und steht Familie Roll-Mostowy während der gesamten Testphase als Ansprechpartner zur Verfügung.

Zum Jahresende beginnt die Auswertung des Planspiels und die Beantwortung der Frage, ob die Daten aus dem „Mischgebiet Kliedbruch“ repräsentativ für das gesamte Stadtgebiet sein könnten. Dazu gehören der Verbrauch von SWK-Kunden bei Strom, Gas und Wasser. Teurer wird es für Familie Roll-Mostowy durch die Teilnahme an dem Projekt nicht. „Bei der Jahresabrechnung bleibt alles wie immer — und auch die Geräte funktionieren jederzeit, nicht nur wenn der Strom gerade günstig ist“, versichert SWK-Mann Reurthmanns lächelnd. Die „weiße Ware“, Geschirrspüler und Waschmaschine, dürfen die Eheleute Roll-Mostowy in jedem Fall behalten. Die Tochter wird es freuen — denn sie bekommt die „alte“ Waschmaschine der Eltern.