Kunde bestimmt Stromtarife selbst

500 SWK-Kunden dürfen die neue Zählergeneration ausprobieren und zumindest im Planspiel ihren Strom selbst einkaufen.

Krefeld. Die Spülmaschine, wird erst dann angestellt, wenn der Strom wieder billiger ist. Die Waschmaschine stellt sich nachts von selbst an, wenn der Tarif am günstigsten ist.

Was noch klingt wie Zukunftsmusik, können 500 SWK-Kunden bald selbst ausprobieren. Die Krefelder Stadtwerke nehmen teil an einem bundesweiten Forschungsprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums zur intelligenten Energienutzung.

Zunächst handelt es sich dabei um ein Planspiel mit fiktiven Tarifen, denn zurzeit erledigen die SWK noch den Stromeinkauf für den Kunden und bieten ihm verschiedene feste Tarife zu Auswahl an. Doch das könnte sich mit der Liberalisierung des Strommarktes bald ändern und wie ehedem die Telefontarife, könnte man dann auch den Stromeinkauf selber regeln.

Der Titel des Vorhabens lautet E-DeMa — „Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy-Marktplatz der Zukunft“. Dies wird in sechs unterschiedlichen Prokjekten bundesweit getestet. Der Versuch mit den intelligenten Zählern läuft in Krefeld mit den Stadtwerken und in Mülheim mit RWE.

Dazu bedarf es entsprechender Technik. Und die soll nun getestet werden. Die neueste Zählergeneration erkennt nicht nur die Höhe des Verbrauchs, sondern hilft auch bei der Steuerung von Spül- oder Waschmaschine. Die Wahl, wann die Geräte angeschaltet werden, kann über den Zähler vollautomatisch gesteuert werden, lässt sich aber auch vom Kunden bedienen.

Alles kann er am Computer verfolgen. In dem neunmonatigen Test, der nach den entsprechenden Installationen im März 2012 startet und dann neun Monate laufen soll, will man erfahren, wie die Kunden mit der Technik klarkommen und ob und wie es ihnen gelingt, Energie einzusparen.

Unter allen Teilnehmern wählen die SWK zehn Kunden aus, die „intelligente“ Haushaltsgeräte (Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine) erhalten, um zu testen, wie diese Geräte über die intelligenten Messsysteme kommunizieren.

Die Teilnahme ist nicht mit Kosten verbunden, an den „normalen“ Stromverträgen ändert sich nichts. In 50 Haushalten soll die neue Technologie auch mit Gas- und Wasserzählern getestet werden.

In allen Fällen müssen die Zähler ausgetauscht werden. Zudem müssen die SWK auch die Ortsnetzstationen umbauen. Deshalb ist das Testgebiet auf Kliedbruch beschränkt.