Schüler schnuppern Arbeitsluft

Neuntklässler präsentieren ihre Erfahrungen im Praktikum.

Krefeld. Sie möchten Erzieher werden, Staatsanwälte, Optiker, Zollfahnder oder Koch. Die Schüler der Jahrgangsstufe neun der Gesamtschule Kaiserplatz haben ganz konkrete Berufsziele — und gute Chancen, ihre Vorstellungen zu realisieren.

Damit ihre Planung nicht scheitert, haben die Jugendlichen ein dreiwöchiges Betriebspraktikum absolviert. Gestern stellten sie ihren Blick hinter die Kulissen der Arbeitswelt mit einer großen Präsentation im Forum der Schule vor.

An den langen Stellwänden hängen die selbst gestalteten Plakate der Schüler, in Arbeitsmappen und Ordnern haben sie ihre Aufgaben in den Betrieben akribisch festgehalten und ihre Beobachtungen notiert.

Max Aretz hat sogar einen Grundriss „seiner“ Schreinerei gezeichnet. „Ich durfte als Praktikant leider nicht an die Maschinen“, erzählt er. „Aber sonst konnte ich überall mitanpacken.“

Joshua Ogboko und Sascha Knaub waren im Siemens-Werk an der Zug-Fertigung beteiligt und haben ihren Traumjob gefunden. „Wir möchten Schlosser und Industriemechaniker werden, uns hat die Arbeit so viel Spaß gemacht“, beteuern sie.

Moschos Kokalas hat seine Belastbarkeit auf der chirurgischen Station des Krankenhauses Maria-Hilf getestet. Über das Thema Wundheilung weiß der 16-Jährige jetzt gut Bescheid, „aber eigentlich möchte ich lieber Fotograf werden“.

„Seine individuellen Stärken kennenzulernen“, auch das ist laut Utz Borgemeister, Lehrer für Wirtschaftslehre und Geschichte, eine wertvolle Erfahrung. „Wenn ein Schüler merkt, dass er seinen Wunschberuf falsch beurteilt hat, dann ist auch diese kritische Auseinandersetzung positiv.“ Das Betriebspraktikum helfe dabei, persönliche Eignungen besser einzuschätzen, erklärt Borgemeister.

„165 Jugendliche haben in diesem Jahr in 121 Betriebe reinschnuppern dürfen“, sagt er. Insgesamt 14 Lehrer betreuen das Projekt. „Wir sprechen vorher mit jedem Einzelnen über seine Wünsche.“ Kein Wunder, dass die Gesamtschule stets ein positives Feedback erhält. „Null Bock“ ist am Kaiserplatz kein Thema.

Auf der heutigen Ausbildungsplatzbörse stellen sich acht Betriebe noch einmal detailliert vor. Auch dieses Angebot dient der Orientierung im Dschungel der Arbeits- und Berufswelt.