„Uerdingen braucht die Pipeline“
CO ist wichtig für die Produktion von Makrolon.
Krefeld. Mit Interesse verfolgen Mitarbeiter von Bayer Material Science (BMS) den Prozess um die CO-Pipeline in Düsseldorf. Wegen Klagen von Anliegern der Trasse und eines neuen Genehmigungsverfahrens bei der Bezirksregierung kann die 67 Kilometer lange, längst fertiggestellte Leitung zwischen den Chemieparks in Dormagen und Uerdingen bisher nicht in Betrieb genommen werden.
Dies ändert nichts an der bereits zugesagten Investition von 90 Millionen Euro für die Polycarbonat-Produktion in Uerdingen, wie ein BMS-Sprecher bestätigt. Aber auf Dauer sei die Pipeline (Kosten laut BMS im zweistelligen Millionenbereich) unerlässlich, damit der Standort Uerdingen mit knapp 1100 BMS-Mitarbeitern wettbewerbsfähig bleibe.
BMS versucht, in NRW einen Verbund der drei Standorte Leverkusen, Dormagen und Uerdingen hinzubekommen, um Synergien zu nutzen. Dies sei wegen der Entfernungen nicht so einfach, aber wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit, denn in NRW würden 31 Prozent des weltweiten Umsatzes (rund 10 Milliarden Euro) gemacht.
Derzeit werde der Rohstoff Kohlenmonoxid (CO), der für die Makrolon-Produktion benötigt wird, in Uerdingen durch Koksvergasung hergestellt. Da man dafür eine spezielle Koksart aus China brauche, sei dies sehr aufwendig.
Zudem habe man keinerlei Ausweichmöglichkeit, wenn die Anlage ausfällt. In Dormagen hingegen falle CO ohnehin an, damit könne in Uerdingen im Bedarfsfall die Produktion aufrecht erhalten.
Eine eigene Anlage wie in Dormagen zu bauen, bringe laut BMS neue Probleme, weil man hier für das zweite entstehende Produkt — Wasserstoff — keine Abnehmer habe. dag