„Ein Aufriss nach dem anderen“
Anlieger-Beschwerde zu Baustellen-Ärger auf dem Nordwall.
Krefeld. Wenn am Nordwall die Straße aufgerissen wird, beginnt für Carsten Holler der alltägliche Albtraum. „In den letzten drei Jahren wurde hier drei- oder viermal die Straße aufgerissen, ohne darauf zu achten, was das für eine Belastung für Anwohner oder Geschäftsleute darstellt“, ärgert sich der Geschäftsmann.
2010 wurde an der Kreuzung von Nord- und Westwall der Kanal erneuert. Monatelang habe etwa 40 Prozent weniger Parkraum zur Verfügung gestanden — wie auch bei den folgenden Baustellen. Ein paar Monate später sei die Straße für neue Wasserleitungen aufgerissen worden. „In zwei weiteren Baumaßnahmen wurden dann Wasser- und Gasleitungen erneuert. Und immer wieder wurde eine neue Baustelle eröffnet“, berichtet Holler, der sich auch über die Kosten mehrerer Baumaßnahmen ärgert: „Ich finde es furchtbar, wie hier mit Steuergeldern umgegangen wird.“
Holler trifft sich mit einem Vertreter der Stadt. „Man hat sich für die Unorganisiertheit und Kostenplanung entschuldigt — und gleich die nächste Baumaßnahme angekündigt. Im April soll der Nordwall wieder aufgerissen werden“, sagt Carsten Holler.
Hätte man die Baustellen besser planen können? „Natürlich versuchen wir, verschiedene Maßnahmen zusammen zu erledigen“, sagt Dirk Höstermann, Sprecher der Krefelder Stadtwerke (SWK). Dass die Sanierung des Kanals 2010 länger dauerte, sei aber nicht allein Schuld der Stadtwerke: „Wir wollten bis Mitte 2011 fertig sein. Leider hat es sich etwas gezogen, weil die Baufirma insolvent ging.“
Danach habe man erst 2013 Wasserleitungen erneuert und an Leitungen in Stichstraßen gearbeitet. Zwischenzeitliche Großbaustellen sind den SWK nicht bekannt. „Möglicherweise hat die Telekom oder Unity Media an den Kabeln gearbeitet“, vermutet Höstermann. Auch für kleine Reparaturarbeiten müssten Gruben gemacht werden. Im Mai soll der Kanal Richtung Nordstraße nördlich des Nordwalls erneuert werden.