Einbrecher-WG vor dem Kadi
Trio legt Teilgeständnisse ab.
Krefeld. Einem Trio wird vorgeworfen, bei sieben Hauseinbrüchen in Krefeld und Mönchengladbach sowie im thüringischen Jena und Apolda Geld, Wertsachen und Waffen im Wert von mehr als 150.000 Euro erbeutet zu haben. Mit Teilgeständnissen erleichterten die Angeklagten, die in Mönchengladbach eine Wohngemeinschaft hatten, am Montag ihr Gewissen. Die Anwälte widersprechen einem Bandendiebstahl und halten die Telefonüberwachung ihrer Mandanten für unrechtmäßig.
Nachdem ein Rumäne (33) bereits eine Tat gestanden hatte, gab er jetzt auch die vier Einbrüche in Thüringen zu. Auch ein 21-jähriger Moldawier räumte seine Mittäterschaft an diesen Diebstählen ein, bestritt jedoch seine Beteiligung an den Einbrüchen in Mönchengladbach und Krefeld. Beide Täter wurden in einem Beutelager in Apolda aufgegriffen.
Der 44-jährige Bulgare aus Mönchengladbach wurde von der Polizei gefasst, die unmittelbar nach einem Einbruch in Forstwald Streife fuhr. Er saß in Tatortnähe in seinem Auto und wartete möglicherweise auf seine Kollegen. In seiner Wohnung wurden Beutestücke gefunden.
Allein im Haus eines Krefelder Kaufmanns erbeuteten die Diebe Schmuck, Kameras und Bargeld im Wert von 80.000 Euro. Als die Familie nach Hause kam, flohen die Täter durch die aufgebrochene Terrassentür. Nur einen Tag später wurde eine Bankkauffrau, die in der Nähe des Kaufmanns wohnt, Opfer des nächsten Einbruchs. Die Täter waren durch ein Kellerfenster gekommen. Sie entwendeten Bares und Schmuck. Vor Gericht konnte die Eigentümerin eine Nachbarin nennen, die einen Täter identifizieren könnte.
Auch Mönchengladbacher Anwalt wurde Opfer eines Einbruchs. Ihm wurden Uhren, Familienschmuck und technische Geräte im Wert von fast 60.000 Euro gestohlen. „Werte sind ersetzbar, aber ich hätte nie gedacht, dass ein Einbruch derart gravierend sein kann“, berichtete eines der Opfer über die psychischen Folgen. Geblieben sind Ängste. „Bei uns wird jetzt alles verriegelt und verrammelt“.