Meinung Gerne mehr Umdenker

Krefeld · Die stark gestiegene Bedeutung des Internethandels wird sich nicht verändern, folglich müssen sich Einzelhandel und Innenstädte ändern, wenn sie fortbestehen wollen. Diese Erkenntnis gilt für viele Zentren, in Krefeld ist sie nur extra-schmerzhaft, weil die Innenstadt hier einmal ganz anders aussah und einen ganz anderen Rang genoss.

Christian Herrendorf Kommentarfoto Porträt Kommentar

Foto: che

Aber darüber haben wir jetzt lange genug gejammert, es braucht endlich Umdenker. An der Königstraße 89 entsteht gerade ein wunderbares Beispiel dafür. Statt auf den nächsten Fünf- oder Zehn-Jahres-Vertrag mit einem Mieter zu warten, nutzen Inhaber ihr Ladenlokal für ein temporäres Angebot. Die Mischung ist spannend, der dazugehörige Mut höchst lobenswert. So darf es gerne und so muss es auch weiter gehen. Das werden nicht immer „Pop-up-Stores“ sein. Umdenken kann auch heißen, das Warten auf den nächsten Einzelhandels- oder Gastronomie-Mieter zu beenden, indem man seine Immobilie so entwickelt, dass dort Menschen wohnen können. Das bringt geringere Einnahmen, aber eben Einnahmen.

christian.herrendorf@wz.de