Krefeld Mit Pollern gegen Wildparker auf der Rheinstraße
Mitte. · 70 000 Euro will die Stadt investieren, um gegen Wildparker vorzugehen. Das Problem besteht schon seit Jahren.
Die wildparkenden Autos auf der Rheinstraße zwischen Königstraße und Ostwall soll es künftig nicht mehr geben. Die Verwaltung hat in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte Gestaltungspläne vorgestellt, wie sie der ausgeuferten Situation dort wieder Herr werden will. Wie schon auf der neu gestalteten Neusser- und Hansastraße sollen dort moderne Poller und Fahrradanlehnbügel montiert und die vorhandenen Baumschutzbügel entfernt werden.
Für das nächste Jahr ist die Umgestaltung geplant
70 000 Euro kostet voraussichtlich das Vorhaben. Die Umgestaltung ist für das kommende Jahr geplant, die entsprechende Summe ist in den Haushalt 2020 einzustellen. „Wir haben die Verwaltung aber gebeten, die Maßnahme vorzuziehen, wenn in diesem Jahr irgendwelche anderen Haushaltsbeiträge nicht abgerufen werden“, sagt Monika Brinner (Grüne), Vorsitzende der Bezirksvertretung Mitte. Wie alle anderen Fraktionen begrüßt sie den Vorschlag der Verwaltung.
Drei bis vier Jahre schon ist das Thema wildes Parken auf der eingeschränkten Haltezone immer wieder Aufrege-Thema in der Bezirksvertretung gewesen. Doch wirklich etwas geändert hatte sich nicht. Erst als in der Einwohnerfragestunde der Februar-Sitzung der Bezirksvertretung ein Bürger erneut gezielt nachfragte, „wieso wird hier keine Lösung für das Problem gefunden?“ und dieselbe Frage im Rat stellte, kam wieder Bewegung in das Thema. Mehrere Anträge von CDU, SPD und Grünen waren zuvor monatelang nicht von der Verwaltung beantwortet worden.
Nach einer Begehung verschiedener Fachbereiche im Januar 2018 hatten Krefelds Stadtplaner einen ersten Gestaltungsentwurf für die Rheinstraße von Dionysiusplatz bis Ostwall gefertigt, der durch Abpollern und Aufstellen von Fahrrad-Lehnbügeln ein Wildparken unmöglich und das Entfernen der unschönen Baumschutzgitter möglich machen könnte.
Doch laut Niederschrift der BZV-Sitzung vom 21. Juni 2018 entschieden sich nach einer erneuten Ortsbesichtigung der damalige Dezernent Martin Linne und Planungsamtsleiter Norbert Hudde dafür, vorerst von einer Abpollerung abzusehen.
Stattdessen bekamen die Politessen den Auftrag, konsequenter gegen das Wildparken vorzugehen. Laut Dirk Czymai vom Fachbereich Bürgerservice hatte es deshalb im vergangenen Jahr bis zum November allein 5181 Verwarnungen auf der gesamten Rheinstraße gegeben. Ein wirklicher sichtbarer Erfolg war jedoch nicht zu erkennen.
Damit das Vorhaben spätestens im kommenden Jahr umgesetzt wird, hat die Verwaltung die Umgestaltung des Teilstücks aus der Gesamtmaßnahme „Umgestaltung Rheinstraße zwischen Dionysiusplatz und Ostwall“ herausgenommen. Der Bauausschuss wird in seiner Sitzung am 19. Juni über die Planungen beschließen. Noch nicht entschieden ist ein weiterführender Antrag von SPD und Grünen, die die Rheinstraße komplett für den Individualverkehr sperren lassen möchten.