Recycling Elektroschrott der Krefelder geht nach Grevenbroich

GSAK sammelt in Krefeld Altelektrogeräte und nimmt sie in Linn an. Das Recycling übernimmt die Firma Noex im Rhein-Kreis Neuss.

Foto: Christian Charisius/dpa

Krefeld. Weil Elektroaltgeräte nicht ordnungsgemäß recycelt werden, wird die Umwelt belastet und gehen der Wirtschaft Milliarden Euro verloren. Dieses Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie ging am Wochenende durch die Nachrichten. Die Situation in Krefeld erläutert Wilfried Gossen, Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK).

Herr Gossen, die GSAK ist für die Entsorgung ausgemusterter Elektrogeräte zuständig. Was genau ist ihre Aufgabe?

Gossen: Die GSAK führt im Auftrag der Stadt Krefeld eine mobile Sammlung für Elektroaltgeräte durch. Wie beim Sperrmüll meldet der Bürger seinen Bedarf an und erhält einen Termin, an dem seine Altgeräte abgeholt werden. Darüber hinaus betreibt die GSAK auf dem Wertstoffhof in Linn eine Annahmestelle für E-Schrott. Hier können die Bürger kostenlos ihre Geräte abgeben, die getrennt in geschlossene Großraumcontainer eingeräumt und dem Verwerter zur Abholung bereitgestellt werden.

Wieviele Tonnen Elektroschrott wurden 2014 eingesammelt bzw. abgeliefert?

Gossen: 76 Tonnen Haushaltsgroßgeräte, 115 Großcontainer Kühlschränke, 542 Tonnen Fernseher, Monitore und IT-Geräte und 133 Tonnen Haushaltskleingeräte. Es gab neun Sammlungen von Leuchtstoffröhren.

Ist die Menge in Krefeld steigend oder fallend?

Gossen: In den letzten drei Jahren stieg die Sammelmenge im Bereich Haushaltsgeräte und IT von 650 auf 750 Tonnen. 2012 wurde 18 000 Mal E-Schrott am Wertstoffhof abgeliefert, 2014 waren es 22 000 Lieferungen. Nach wie vor jedoch werden Elektroaltgeräte oft von illegalen Schrottsammlern mitgenommen, bevor wir vor Ort sind. Über 50 Prozent der gemeldeten Stellen sind ganz oder teilweise beraubt.

Auch geänderte Abfuhrzeiten je Bezirk haben hier keine Verbesserung erzielt. Die am Wertstoffhof erfassten Mengen werden vermutlich sinken, da ein Teil der heutigen Mengen künftig sicherlich bei den zusätzlichen Annahmestellen im Handel landen werden.

Wohin geht das Sammelgut?

Gossen: Zurzeit werden alle über die GSAK erfassten Elektroaltgeräte über die Noex in Grevenbroich abgeholt und verwertet, ein Komplettdienstleister im Bereich Sammlung, Entsorgung und Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräten.

Wie stellen Sie die ordnungsgemäße Entsorgung sicher?

Gossen: Im Rahmen einer Ausschreibung wird der Auftrag zur Verwertung der Elektroaltgeräte (Bereich Haushaltsgeräte und IT) vergeben. Dabei wird die Eignung der Aufbereitungsbetriebe beispi/elsweise über die Vorlage von Zertifikaten und/oder der Prüfung der Betriebsgenehmigung geprüft bis hin zur Möglichkeit der Betriebsbesichtigung. Die Transporte zur Aufbereitungsanlage werden über entsprechende Beförderungsnachweise dokumentiert.