Fischeln Nach dem Sturm: Loch in der Rathaus-Decke

Fischeln Stiftung Krefelder Karneval darf vorerst ihr Archiv im Gebäude nicht betreten.

Ein Loch in der Größe von einem halben Meter klafft plötzlich an der Treppenhausdecke des Fischelner Rathauses.

Foto: Werner Krüger/Stiftung Heimatarchiv Krefelder Karneval

Noch vor wenigen Tagen hat Werner Krüger dem WZ-Fotografen in die Kamera gelächelt. Als zweiter Vorsitzender der „Stiftung Heimatarchiv Krefelder Karneval“ ist er Hüter eines närrischen Schatzes nicht nur mit einer Chronik, in der bereits seit anno dazumal wuchtiges Karnevalswissen zusammengetragen wird. Auch hunderte von Exponaten wie Orden, Kappen und Standarten sind in dem 75 Quadratmeter großen Domizil des Vereins im zweiten Geschoss des Fischelner Rathauses untergebracht.

Doch gerade in der aktuellen Hochphase des Krefelder Karnevals, in der akribisch jede Information aus der Tageszeitung oder Festschriften der Vereine zusammengetragen werden müssen, erreichte die Stiftung Heimatarchiv mit Datum vom Dienstag eine Hiobsbotschaft: Der Putz im Treppenhaus, das zu dem von der Stadt angemieteten Raum führt, bröckelte von der Decke. Die Anweisung kam prompt vom Zentralen Gebäudemanagement: „Die Nutzung des Treppenhauses muss ich Ihnen bis auf Weiteres untersagen.“

Krüger vermutet, dass das etwa einen halben Meter große Loch eine Folge des Sturms ist. „Das sind ja ganz alte Decken, wenn die Dachbalken darüber in Bewegung geraten...“ Allerdings sagt Krüger auch, dass diverse Putzschäden schon seit Mietbeginn im Dezember 2014 verhanden gewesen seien. „Das hat bislang niemanden gestört“, sagt der Vize-Vorsitzende. „Deshalb sind wir entsetzt und nicht gewillt, dass wir unser schönes Heimatarchiv wegen kleiner Putzschäden im Treppenhaus nicht mehr betreten dürfen.“

Noch am selben Tag der Anweisung beschwerte sich der Verein bei Oberbürgermeister Frank Meyer und informierte die Westdeutsche Zeitung mit den Worten: „Gerade jetzt in der Karnevalszeit sind wir auf eine ungestörte Arbeit in den von uns gemieteten Räumen angewiesen.“

Stadtsprecher Dirk Senger erläutert, warum die Verwaltung das Verbot ausgesprochen hat: „Bei dem festgestellten Schaden müssen wir davon ausgehen, das sich weitere Teile lösen. Vorsorglich wurde der betroffene Bereich gesperrt.“ Zugesagt wurde jedoch schnellstmögliche Hilfe. „Spätestens bis Freitag dieser Woche ist eine Firma vor Ort, die den Schaden begutachtet und beheben soll, so dass kommende Woche eine Freigabe zur Nutzung erfolgen wird.“