Uerdingen Büros und Wohnungen – bei Dujardin wird weiter gebaut

Uerdingen. · In einem Jahr sollen im zweiten Bauabschnitt die nächsten 4000 Quadratmeter modernisiert werden.

 Günter Haase (l., Projektleiter) und Matthias W. Melcher (Geschäftsführer) auf der Baustelle.

Günter Haase (l., Projektleiter) und Matthias W. Melcher (Geschäftsführer) auf der Baustelle.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Wind pfeift nicht zu knapp durch die großen Öffnungen im Mauerwerk von Dujardin. Denn die Fenster sind noch nicht eingesetzt und das dritte Obergeschoss liegt hier – nach der früheren Bauweise – rund 20 Meter hoch. Im gesamten Komplex, Richtung: Am Zollhof, ist bereits viel Altes abgerissen worden, Neues wird gerade hochgezogen. Was den Wind vergessen macht: Der Blick schweift auf der einen Seite ungehindert und weit über Uerdingen hinaus, auf der anderen in Richtung Rhein mit seinem weiten Bogen.

„Die Baumüdigkeit ist verflogen, jetzt geht es weiter mit dem Ausbau des großen Areals“, sagt Dujardin-Erbe Matthias Melcher. Er hat den zweiten Bauabschnitt und damit weitere 4000 Quadratmeter in Angriff genommen. Im ersten und zweiten Obergeschoss entstehen Büros, Gewerbeflächen und vor allem Wohnungen im dritten Obergeschoss mit dem tollen Blick auf den Fluss. Über die Kosten sagt er nichts. „Die erste Hälfte des Ausbaus mit ihren ebenfalls 4000 Quadratmetern war sehr anstrengend“, berichtet Melcher aus der Vergangenheit. „Aber sie hat uns mit ihrer guten Vermarktung Mut gemacht für den zweiten Teil. Wir haben alles richtig gemacht.“

Gelände sollte gemeinsam mit Rheinblick erschlossen werden

Eigentlich sollte das Areal an der Dujardinstraße gemeinsam mit dem Projekt Rheinblick erschlossen werden. „2004 gab es einen Bebauungsplan für Rheinblick, alle hätten anfangen können, doch dann hat einer der Eigentümer geklagt. Die Realisation verzögerte sich bekanntlich.“ Danach war für Melcher klar: „Wir fangen alleine an.“ Zwischen 2012 und 2016 entstanden das Restaurant Küferei mit Biergarten, fünf Lofts, elf Ateliers, vier Büros und drei Ladenlokale. Das Museum der Weinbrennerei hatte schon vorher geöffnet. 50 Prozent waren danach also fertig.

Jetzt sind die Handwerker nach einer längeren Pause wieder am Werk. „Im Erdgeschoss entstehen Gewerbeflächen, im ersten und zweiten Obergeschoss Büroflächen zwischen 120 und 200 Quadratmetern Größe und ganz oben Wohnungen von 60 bis 130 Quadratmetern Größe“, berichtet Günter Haase, der für Vermietung und Verwaltung bei Dujardin zuständig ist.

Der Komplex wird sich nicht nur innen, sondern auch von außen neu aufstellen. Melcher: „Wir werden den Arkadengang um weitere 50 Meter verlängern, in Richtung Am Zollhof und sehen ihn als Verbindung zum Rhein und zur geplanten Rheinpromenade. Dort war früher das Fasslager untergebracht.“

Farbige Fassade, alles soll
heller werden

Die Waschbetonverkleidung an der Fassade wurde bereits beseitigt. Sie wird durch Dämmputz ersetzt, der die firmeneigene Elfenbeinfarbe bekommt. Die vertikalen Gebäudeteile erhalten das Dunkelbraun aus dem Firmenlogo. Das Zinnoberrot wird in der Fassade auch irgendwo erscheinen. Alles wird innen und außen heller.

Im rückwärtigen Teil wird die Zufahrt zu einer Tiefgarage verlaufen. Dort gibt es auf einer Plattform weitere Stellplätze. Zwei Hallen wurden dafür abgerissen. Derzeit erfolgt der Rohbau im Gebäude. Wenn die Fenster eingesetzt sind, die größer werden, als die vorherigen, folgt der Innenausbau. „Dieses Gebäude aus den 60er-Jahren muss in Sachen Dämmung, Energie und Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht werden. Alle Wohnungen sind barrierefrei und haben eine normale Zimmerhöhe. Im Frühjahr 2021 soll alles fertig sein.“