Gemeinsam stark für die Seniorenarbeit
Die fünf städtischen Altenklubs versuchen, sich auf die Bedürfnisse der stetig wachsenden Zahl von Senioren einzustellen.
Krefeld. Fünf ständige Altenklubs gibt es in Krefeld. Es sind in Stadtmitte der "Bürgertreff" der Krefelder Familienhilfe am Ostwall und der Klub "Feierabend" an der Sternstraße. In den Vororten gibt es die Klubs "Treff im Konvent" in Hüls, "Em Cavenn" in Linn und "Die Brücke" in Uerdingen. Alle öffnen täglich von montags bis freitags und haben eine professionelle Leitung.
Die fünf Damen treffen sich seit 2009 einmal im Vierteljahr mit Silke Schlubat, die bei der Stadt Krefeld für die Seniorenarbeit zuständig ist. Gesprächsstoff ist immer reichlich vorhanden, ob es um gemeinsame Veranstaltungen und Angebote oder "nur" um den Erfahrungsaustausch geht.
Oft hilft es schon weiter, dass eine Kollegin ähnliche Sorgen und Probleme hat. Alle berichten, dass sie zu Beginn ihrer Arbeit eine "Kissenschlacht" zu bestehen hatten. Was heißt das? Seniorinnen und Senioren haben ein besonderes Bedürfnis nach Sicherheit, und dazu zählt auch der gewohnte Platz in der Runde, auf dem das eigene Kissen den Platzanspruch markiert. Aber eben diese Gewohnheit macht es auch neuen Gästen sehr schwer, Anschluss zu finden. Also "kämpft" man als Klubleiterin um die freie Platzwahl - und hat mehr oder weniger damit Erfolg.
Die segensreiche Arbeit der Klubs - es gibt noch weitere 37 sporadische Begegnungsstätten in Krefeld - ist nur möglich durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Kräfte. Es sind vielfach Frauen, Männer sind eher unterrepräsentiert. Nur bei den Skat- und Computerrunden haben sie die Tischhoheit. Das Prinzip Ehrenamt gilt schon seit Beginn der Seniorenarbeit. Die Stadtverwaltung versucht, dies nach Kräften zu unterstützen.
Als vor mehr als zehn Jahren Barbara Vogel, die Leiterin eines Büros für Senioren, in den Ruhestand ging, übertrug man die Mehrzahl ihrer Tätigkeiten auf die fünf Klubs. Seitdem organisieren diese dezentral die Angebote.
Das reicht eben von regelmäßigen Kaffeestündchen bis zur Verteilung von verbilligten Theaterkarten und gemeinsamen Fahrten. Denn wenn ein Klub den großen Bus nicht mehr allein voll bekommt, freut sich die Kollegin über die Mitfahrgelegenheit für ihre Besucher.
Ganz oben auf den Wunschlisten der Leiterinnen steht natürlich, dass sich der "harte Kern" der Besucherinnen und Besucher noch steigert. Mehrheitlich kommen täglich zwischen 20 und 40 Damen und nur einige Herren, um den Nachmittag gemeinsam zu verbringen. Bei Festivitäten und Ausflügen kann es schon mal die doppelte Zahl sein.
Deshalb haben die Klubs kürzlich in Arztpraxen Handzettel ausgelegt. Damit hoffen sie, die bei vielen vorhandene Schwellenangst zu verringern und möglicher Vereinsamung entgegenzuwirken.
Das oft zitierte "Da sind ja nur alte Leute" stimmt so nicht. Denn die Altgewordenen sind oft merkbar jung geblieben.
In der Stadtteilzeitung wird die WZ demnächst in lockerer Folge die fünf städtischen Seniorenklubs einzeln vorstellen.