Gesamtschulen müssen 140 Kinder ablehnen

Die Beliebtheit dieser Schulform ist ungebrochen. Kapazitäten hat nur noch die Tucholsky-Schule.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Wille der Krefelder Eltern, dass ihre Kinder eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens besuchen sollen, wird auch in diesem Jahr eindrucksvoll bestätigt. Nach den vorgezogenen Anmeldungen zu den vier städtischen Gesamtschulen ist seit gestern klar: 140 der insgesamt 706 angemeldeten Kinder müssen abgelehnt werden. Die Zahl der Anmeldungen stieg dabei in einem um voraussichtlich etwa 70 Kinder stärkeren Jahrgang um knapp 50 — im Vorjahr waren es 659 Anmeldungen.

Die Aufnahmekapazität der vier städtischen Gesamtschulen liegt bei insgesamt 21 Eingangsklassen mit je 27 Schülern (neu festgelegte Klassenfrequenz) bei 567 Schülern.

Im Einzelnen (in Klammern die Anmeldezahl des Vorjahres): Gesamtschule Kaiserplatz 239 (212); Robert-Jungk-Gesamtschule 113 (85) plus 74 für den neuen Teilstandort in Kerken ab Sommer; Kurt-Tucholsky-Gesamtschule 132 (184) und Gesamtschule Uerdingen 222 (178).

Freie Kapazitäten für 30 Schüler gibt es nur noch an der Tucholsky-Schule, die ebenso wie am Kaiserplatz in sechs Eingangsklassen 162 Schüler aufnehmen kann. Auf die Gesamtschule Uerdingen entfallen fünf Eingangsklassen (135 Kinder), auf die in Hüls vier Klassen (108 Kinder plus die 74 für Kerken).

Über die Aufnahmen entscheiden nun die jeweiligen Schulleitungen. Eltern der Kinder, die nicht an der gewünschten Schule angenommen werden können, werden kurzfristig benachrichtigt und können sich noch bis Dienstag, 25. Februar, bei der Tucholsky-Gesamtschule um einen der freien Plätze bewerben. Das ist bei einer Gesamtzahl von 140 abgelehnten Kindern allerdings nur als Makulatur zu werten.

Ansonsten weist die Verwaltung darauf hin, dass künftige Fünftklässler direkt nach Karneval, vom 5. bis 8. März, zu den Eingangsklassen der anderen weiterführenden Schulen — Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien — angemeldet werden können.

Nachdem die Politik jüngst mehrheitlich beschlossen hatte, in Sachen Elternbefragung zur künftigen Krefelder Schullandschaft vor der Kommunalwahl nichts mehr zu unternehmen, stellt sich bei der Zahl der abzulehnenden Kinder die Frage, ob dies die richtige Entscheidung war. Etwas mehr Klarheit bringen vielleicht die Anmeldungen Anfang März.