Gesuchter Krefelder (28) versteckt sich unter Bett mit schlafendem Kind

Krefeld. "Da ist kein Mann unter dem Bett." Mit diesem Satz beruhigen Eltern oftmals ihre Kinder vor dem Schlafengehen. Die Polizei weiß es jedoch besser, denn manchmal liegt eben doch jemand unter dem Lattenrost.

Mit vier verschiedenen Haftbefehlen suchten die Beamten einen 28-jährigen Krefelder, der sich seit mehr als zwei Jahren auf der Flucht befindet. In der Nacht zu Mittwoch klingelten Zivilfahnder bei der Freundin des Mannes, der wegen Drogen, Betrugs und eines gefährlichen Messerstichs in der Krefelder Innenstadt auf der Liste der Polizei steht. Die Freundin (24) führte die späten Gäste bereitwillig durch die Wohnung und präsentierte sich nach Angabe der Beamten schauspielerisch überzeugend. Sie öffnete sogar freiwillig Schränke, um zu beweisen, dass nur sie und ihre zwei Kinder (3 und 8) in der Wohnung seien.

Die Ermittler ließen sich aber nicht beirren und betraten leisen Fußes das Zimmer, in dem die beiden Kinder ruhig und fest schlummerten. Unterm Bett fanden die Beamten zwar nicht den "Buh-Mann", dafür aber den 28-Jährigen. Die Handschellen klickten gegen Mitternacht.

Jetzt wartet eine längere Zeit im Gefängnis auf den Krefelder. Zu den Freiheitsstrafen von zwei Jahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz kommen noch 84 Tage wegen Betrugs dazu. Dann droht auch noch der Widerruf einer Bewährrungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten - ebenfalls wegen Drogendelikten. Noch nicht eingerechnet: Die noch ausstehenden Ergebnisse einer Gerichtsverhandlung wegen Betruges und einer wegen schwerer Körperverletzung. Die Beamten sind sich sicher, dass der Gesuchte im Juli dieses Jahres an einem blutigen Streit mit zwei weiteren Männern in der Innenstadt beteiligt war. Der 28-Jährige soll mit einem Messer zugestochen haben. neuk