Krefelder Perspektivwechsel Glücksorte und Glücksmomente
Sylvia Paschold-Melahn will Krefelder zeigen, die mit ihrer Stadt zufrieden sind.
Krefeld. Sylvia Paschold-Melahn wollte immer schon etwas für Krefeld machen, Positives anstoßen in einer Stadt, die so oft geschmäht wird. Die Aktion „Krefelder Perspektivwechsel“ gab ihr den Impuls, den sie brauchte. Glück in Krefeld - das abzubilden und darzustellen, hat sie sich zur Aufgabe gemacht. „Es gibt viele Menschen, die hier glücklich und zufrieden sind“, sagt Paschold-Melahn.
Paschold-Melahn begibt sich ab sofort auf die Suche nach deren kleinen oder größeren Glückserlebnissen, sie will Menschen finden, die sie ihr erzählen. „Es müssen keine langen Geschichten sein“, sagt Paschold-Melahn und erzählt die Anekdote von dem Mädchen, das durch den Garten stromert und überglücklich über eine ganze Ansammlung vierblättriger Kleeblätter ist. Es sind Alltäglichkeiten wie diese, die die Fischelnerin sammeln will. Das kleine Glück am Gartenzaun. Das Glück eines Flüchtlings, der den Bürgerkrieg in Syrien hinter sich gelassen und in Krefeld eine neue Heimat gefunden hat.
Es sollen Bilder und Texte entstehen, zusammengestellt, online veröffentlicht und am Ende in einer Ausstellung gezeigt werden. Plakate im Stadtgebiet sollen Hingucker werden.
Von Oktober bis März soll die Aktion laufen. Wer nicht wolle, müsse sich nicht porträtieren lassen, sagt Sylvia Paschold-Melahn. Mit Bewegungsunschärfen oder entsprechenden Bildperspektiven könnten die Scheuen anonym bleiben.
Die Herausforderung ist nun, Menschen zu finden, die sich für das Projekt begeistern lassen. Auf 30 bis 40 Krefelder Bekenntnisse von Männern und Frauen, Kindern und Senioren, Menschen jeden Alters und jeder Nationalität, hofft Paschold-Melahn,
Schon die Idee habe ein Nachdenken ausgelöst, sagt Paschold-Melahn. „Es war gesund, mir selbst die Frage zu stellen, was mich glücklich macht.“ Auf diesen Effekt hofft sie auch bei anderen: Sie will Impulse geben, die nach innen und außen wirken. „Glück und Freude können ansteckend wirken, positive Energie kann der Krefelder Depressionsstimmung etwas entgegensetzen.“ Was sie antreibt? „Ich liebe meine Stadt“, sagt sie.