Großbrand in Krefeld: Feuer vernichtet Haus und Hallen (mit Video)
Der Zimmereibetrieb Söte wird ein Raub der Flammen. Auch ein zweigeschossiges Haus und eine Werkstatt für Oldtimer werden zerstört.
Krefeld. Ein Großbrand hat am Donnerstagmorgen die Zimmerei Söte in Gellep-Stratum vollständig vernichtet und auch im Umfeld großen Schaden angerichtet. Als die Feuerwehr um 4.47 Uhr alarmiert wurde, brannte der holzverarbeitende Betrieb an der Dakerstraße bereits komplett: Die etwa 40 mal 50 Meter große Halle stand vollständig in Flammen, schildert Feuerwehrsprecher Christoph Manten. Das Feuer wütete derart stark, dass es sich noch weiter ausdehnen konnte: „Ein benachbartes Wohngebäude ist durch die Wärmestrahlung in Brand geraten“, sagte der Sprecher am Morgen.
Es ist wohl nicht mehr zu retten: Das Feuer richtete so großen Schaden an, dass es einsturzgefährdet ist. Auch der Wasserschaden ist groß. Verletzt wurde zum Glück niemand. Der Einsatz dauerte den ganzen Tag über an. Bis in die Nacht hinein kontrollierte die Feuerwehr immer wieder, ob der Brand erneut auflodert.
Auch eine zum Komplex gehörende werkstattähnliche Halle mit Oldtimern ist ein Raub der Flammen geworden. Dort wurden historische Fahrzeuge restauriert. Dort sollen sich nach ersten Erkenntnissen zwei Oldtimer befunden haben. „Genaues können wir noch nicht sagen, da die Halle komplett eingestürzt ist“, so Christoph Manten.
Weitere angrenzende Gebäude seien durch massiven Einsatz von Wasser geschützt worden, sagt der Sprecher. Besorgt hatte man in der Dunkelheit noch auf einen benachbarten Verpackungsbetrieb geblickt, der reichlich brennbares Material im Außenbereich gelagert hat. „Dieser liegt direkt unterhalb einer 380-Kilovolt-Hochspannungsleitung“, so Manten. Aus diesem Grund verfüge der Betrieb über eine Berieselungsanlage, die im Brandfall durch Wassereinsatz dafür sorgen soll, dass die Starkstromleitung durch die Hitze nicht herabfällt. Eine Gefährdung habe es aber nicht gegeben.
Bei dem Brand entstand eine starke Rauchentwicklung. Laut Manten war dies aber kein Grund zur Beunruhigung: „Im gesamten Umfeld wurden großräumig Messungen auf Luftschadstoffe durchgeführt. Es lagen keine Messergebnisse über belastende Schadstoffe vor.“ Der Rauch zog Richtung Norden ab, weshalb sich beunruhigte Anrufer aus dem Chemiepark gemeldet hätten. Diese mussten aber nicht besorgt sein.
Da für die Brandbekämpfung große Mengen Löschwasser benötigt wurden, hatte die Feuerwehr eine umfangreiche Wasserversorgung aus dem Hafen-Wendebecken zur Dakerstraße aufgebaut. Die Krefelder Feuerwehr war mit rund 80 Kräften aller Einheiten von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr im Einsatz, wurde aber aufgrund der Größe des Brandes auch von Feuerwehren aus der Umgebung unterstützt. So waren weitere 40 Helfer aus Duisburg, Düsseldorf und Meerbusch vor Ort.
Wie es zu dem Brand kam, ist noch unklar. Die Polizei wollte mit der Ursachenermittlung beginnen, sobald dies in dem betroffenen Betrieb gefahrlos möglich ist. Die Feuerwehr, die am Nachmittag noch das Flachdach des Wohnhauses aufwendig öffnen musste, führte bis in den Abend hinein noch Kontrollen durch. Zudem wurden Brandschutt weggebaggert und dabei erneut aufflammende Brandnester abgelösch.