Großeinsatz bei Siempelkamp

Ein Hydraulikschlauch brannte ab. Radioaktivität ist nicht entwichen.

Krefeld. In der Gießerei Siempelkamp am Inrath ist am Montag gegen 11.40 Uhr eine starke Rauchentwicklung beim Anfahren eines Ofens in der Gießerei aufgetreten. Der Qualm entwickelte sich, weil die Hochtemperaturschmelze im Ofen übergelaufen war und einen Hydraulikschlauch mit dem darin enthaltenen Hydrauliköl kurzerhand entzündet hatte. Einen Grund für das Überlaufen teilte die Werksleitung nicht mit.

Durch die Betriebsstörung wurden etwa vier Minuten später durch das firmeneigene Sicherheitssystem Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst alarmiert. Die Siempelkampstraße wurde gesperrt, die Feuerwehr war mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort.

Anwohner wurden durch Lautsprecherdurchsagen dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch Klimaanlagen sollten abgeschaltet werden. Häuser nahe dem Betriebsgelände Am Kapuzinerkloster wurden vorsorglich geräumt, für den Fall, dass die Feuerwehr hätte eingreifen müssen.

„Wenn Wasser auf glühende Schmelze trifft, kann es zu einer Dampfexplosion kommen“, erläuterte Siempelkamp-Geschäftsführer Michael Szukala den Grund für die vorbeugende Maßnahme. Acht Anwohner, ein Baby und ein Hund wurden sicherheitshalber evakuiert und vom Gesundheitsmanagement des Unternehmens betreut.

Ursprünglich war eine Gesundheitsgefahr durch radioaktive oder quecksilberhaltige Schmelze befürchtet worden. Laut Aussagen der Firma ist der Zweck dieser Anlage, metallische Abfälle mit radioaktiver Kontamination natürlichen Ursprungs und mit chemisch-toxischen Belastungen wie aus der Chlorgasförderung durch Schmelzen zu dekontaminieren und so in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen.

Der Schmelzprozess, bei dem die Betriebsstörung aufgetreten ist, ist laut Werksleitung jedoch ohne verunreinigtes Roheisenmaterial erfolgt, so dass keine Gefahr einer Schadstoffbelastung für Mitarbeiter und Anwohner bestanden habe.

Alle Messungen seien negativ verlaufen. Das hat auch die Feuerwehr bestätigt. Dennoch hatten auch die Mitarbeiter des Betriebes vorsorglich das Gelände verlassen.

Die Anlage ist abgeschaltet und wird repariert. Der Schaden am Ofen sei vergleichsweise gering, sagte Szukala. Nachdem der Ofen abgeschaltet und heruntergefahren und der größte Teil des Rauchs durch die Filteranlage abgeschieden war, meldete die Feuerwehr am Nachmittag, dass keine Gefahr mehr besteht. Die Warnung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wurde aufgehoben.