Grünes Licht für Winnertzweg

Rat stimmt für Bebauung, aber der Kaufpreis bleibt Streitthema.

Krefeld. Ein Bebauungsplan sorgt für längere Diskussionen als der Schulentwicklungsplan oder die Neuverteilung der Zuständigkeiten an der Verwaltungsspitze: Der Rat hat wieder mal über das Thema Winnertzweg diskutiert — bis hin zu Beschimpfungen und Vorwürfen wie Bestechlichkeit oder Untreue.

Dabei ist die sachliche Frage eigentlich schon lange klar. Auf dem ehemaligen Tennisgelände sollen bis zu 13 hochwertige Häuser entstehen. Das ist parteiübergreifend unstrittig. Problematisch aus Sicht der SPD ist ein Gutachten, aus dem hervorgehe, dass der Stadt bei Verkauf des Geländes eine weitaus höhere Summe zustehe als der bisher ausgehandelten — unter anderem wegen der Wertsteigerung durch die Umwidmung zu Bauland. Wenn die Stadt sich mit weniger zufrieden gebe, könne dies den Tatbestand der Untreue erfüllen, so Jürgen Hengst (SPD).

Die Befürworter sehen keine rechtliche Möglichkeit, die höhere Summe zu erzielen und möchten das seit 2005 schwebende Verfahren endlich zu einem Abschluss bringen. Zumal sie befürchten, dass der Investor abspringen könnte.

Das sorgte sowohl in nicht-öffentlicher als auch in öffentlicher Sitzung für hitzige Debatten. Und steigerte sich derart, dass CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel Bernd Scheelen (SPD) als „A . . . loch“ bezeichnete. Er hatte argumentierte, dass eine Planungsentscheidung nach Geldsumme als Bestechlichkeit gewertet werden könnte. Darauf hatte Scheelen gerufen, dass Fabel in Sachen Bestechlichkeit Experte sei. Fabels Reaktion war dann das zitierte Schimpfwort. Nach Ermahnung durch den Oberbürgermeister und Entschuldigungen gab es dann schließlich doch gegen SPD und Linke Zustimmung für die Planung.