Güterzug entgleist auf Brücke: Bahnstrecke gesperrt (mit Video)
Krefeld. Auf der Bahnbrücke am Voltaplatz ist am Freitagmorgen ein Güterzug entgleist. Wie ein Bahnsprecher erklärte, war ein von einer Lok geschobener Zug über das Gleisende und den Prellbock hinaus direkt in die Öffnung des zweigeteilten Brückenbauwerks geschoben worden.
Dabei wurde ein Mast umgeknickt, der die Hochspannungsleitung und mehrere Betongewichte herunterriss. Diese stürzten auf die Fahrbahn der Voltastraße.
Bei dem Zug handelt es sich um keinen der Deutschen Bahn AG, sondern der Krefelder Hafenbahn. Er hatte vom Fahrdienstleiter in Duisburg ein falsches Gleis zugewiesen bekommen, so Armin Roggon von der Bundespolizei. Somit war eine Weiche falsch gestellt. Zwei Waggons, in denen sich BMW-Neufahrzeuge befanden, entgleisten und kippten leicht.
Schlimme Nachricht für die Bahnkunden: Die Bahnstrecke ist zwischen Uerdingen und Hauptbahnhof voll gesperrt. Richtung Duisburg hofft die Bahn am Freitagabend wieder eine Freigabe erteilen zu können. Richtung Viersen wird es wohl noch dauern. Von der anderen Seite wird der Hauptbahnhof weiterhin angefahren.
Die Sperrung hat angesichts der wichtigen Verbindung insbesondere für den Nahverkehr am Niederrhein erhebliche Auswirkungen. "Einige Züge werden umgeleitet, andere enden vorzeitig", so der Bahnsprecher. Das erwartet die Pendler:
RE 7 (Krefeld - Rheine) wendet in Neuss; von Neuss werden Taxen eingesetzt
RE 10 (Kleve - Düsseldorf) hält in Meerbusch bzw. Krefeld; dazwischen verkehrt ein Ersatzbus. Die Nordwestbahn rät, auf die U 76 auszuweichen
RE 11 (Mönchengladbach - Hamm) wird über Neuss umgeleitet.
RB 33 (Aachen - Duisburg) wendet in Viersen bzw. in Krefeld-Linn
RB 33 (Wesel - Mönchengladbach) wendet in Duisburg
Die Voltastraße ist zwischen Ritter- und Hansastraße ebenfalls gesperrt. Die Brücke ist nach Angaben der Bahn nicht so stark beschädigt, dass sie nicht mehr tragfähig wäre. Ein Statiker stellte am Morgen fest, dass keine Bedenken bestehen. Wann die Fahrbahn wieder freigegeben werden kann, ist allerdings ungewiss. Der Bereich wurde komplett abgesperrt. Eine Umleitung ist nach Angaben der Stadt über die Ritter-, Güter-, Bahn- und Oberdießemer Straße ausgeschildert.
Mit der Bergung soll am Nachmittag mit zwei Schienenkränen begonnen werden. Unklar ist, ob der geplante Lokführerstreik dabei zu Problemen führen könnte.
Ein Hubschrauber der Polizei flog über den Bereich und fertigte Fotos zur Beweissicherung.