Pflege Hilfe für junge pflegebedürftige Menschen

In einer Wohngruppe werden 20- bis 50-Jährige betreut, die sich nicht selbst versorgen können.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Mit einer fröhlichen Feier eröffneten Bewohner, Betreuer und zahlreiche Besucher am Freitagnachmittag in der Senioreneinrichtung Belia die neue „Wohngruppe Junge Pflege“. Belia-Geschäftsführer Joachim Müller aus Essen und Einrichtungsleiterin Dörthe Krüger bedankten sich bei den Bewohnern. „Wir danken Ihnen, dass wir hier in Ihrem Wohnzimmer feiern dürfen.“

Von 13 möglichen Plätzen, die neben der Seniorenresidenz existieren, sind bereits neun belegt. Es sind jüngere Menschen im Alter von 20 bis 50 Jahren, die vorübergehend, teils auch langfristig, zuhause nicht alleine zurechtkommen. Bei einem sind es nicht ausgeheilte Unfallfolgen, bei anderen schwere Erkrankungen, die erst langsam oder gar nicht heilen.

In der Wohngruppe lege man Wert darauf, dass die einzelnen Mitglieder ihr Leben so gut wie möglichst selbst gestalten können. Dabei bekommen sie Hilfe, etwa von Therapeuten. Im Gemeinschaftsraum steht eine bunte Couch, der Kühlschrank ist grasgrün und die Uhr fröhlich bunt — viel Farbe soll für Wohlfühlatmosphäre sorgen.

Nadine W. hat vor zwei Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten, jetzt ist die Frau noch nicht 40 und halbseitig gelähmt. Ihre Familie habe sie gut aufgefangen, aber sie wollte doch wieder selbstständig sein, erzählt Nadine W.

An der Blumenstraße hat sie ihr eigenes Zimmer, das sie auch mit eigenen Möbeln komplettierte. Und ein großes, behindertengerechtes Bad. Sie genießt den Umgang mit den anderen Bewohnern, aber auch die Möglichkeit, sich auf ihr Zimmer zurückzuziehen. „Wir verstehen uns gut, spielen oft zusammen oder gucken gemeinsam fern. Mit einer Betreuerin kann man einkaufen gehen und kommt unter Menschen.“

Ihre Familie besucht Nadine W. oft, sie kann sich vorstellen, in Zukunft eine leichte Tätigkeit aufzunehmen.