Hospiz-Garten öffnet seine Pforten

Normalerweise ist die Blütenpracht auf 600 Quadratmetern den Bewohnern vorbehalten — jetzt konnten Besucher sie bestaunen.

Foto: Andreas Bischof

Mitte. Strahlender Sonnenschein, bunte Frühlingsblumen und duftende Gartenkräuter: Der Garten des Hospiz am Blumenplatz (Jägerstraße 84) steht in voller Blüte. Wo man hinsieht, blühen Malven, Kletter- und Rispenhortensien. Salbei, Katzenminze und Pfeffersträucher zieren das Kräuterbeet.

Beim Tag der offenen Gartenpforte gab es am Sonntag viel zu entdecken — und erschnuppern. 600 Quadratmeter ist der Hospiz-Garten groß. Die Initiative „3333 Bäume für Krefeld“ hat dort Apfelbäume gepflanzt. Ein großer Japanischer Schnurbaum spendet den Besuchern Schatten. Musikalische Klänge der „Sundowners“ unterstreichen das idyllische Ambiente. Um die vielen unterschiedlichen Blumenarten und Pflanzen kümmert sich regelmäßig ein Gärtner und Ehrenamtler mit Fachkunde. Die gepflasterten Wege sind rollstuhl- und rollatorgerecht. Besucher und Ehrenamtliche haben es sich auf den verschiedenen Sitzgelegenheiten bequem gemacht und genießen die Sonnenstrahlen bei Kaffee und Kuchen.

„Unser Haus ist eine Begegnungstätte, und jeder soll sich wohl fühlen“, erklärt Hospizleiter Alexander Henes. Gespendete Kunstwerke und eine Sonnenuhr fügen sich in das Gesamtbild des Staudengartens ein. Sichtfenster durchbrechen die Außenmauer und lassen neugierige Blicke von vorbeigehenden Passanten zu. Der Hospiz-Garten allerdings ist nur an diesem Tag für jedermann zugänglich. Die unterbrochene Mauer demonstriert das Öffnen für Neues. „Unsere Gäste sollen die Scheu vor dem Tod verlieren“, erklärt Henes. „Wir wollen eine familiäre Atmosphäre schaffen.“ Seine Lieblingsblumen im Garten sind die Duftrosen.

In der nächsten Zeit sind Hochbeete, ein Wasserspiel und Beleuchtungen in Planung. Der Hospiz-Garten kommt bei Besuchern und Angehörigen gut an. Hildegard Libert ist von der bunten Pracht beeindruckt. Angehörige haben viele Pflanzen gespendet, die seit der Eröffnung des Gartens im Jahr 2008 einen kleinen Platz einnehmen. „Wir wollen ein Haus des Lebens sein“, sagt der Hospizleiter, „der Staudengarten erweckt unser Haus zum Leben.“ Gäste können mit den Betten in den Garten gefahren werden und dort an der Musiktherapie teilnehmen.

Am Sonntag bot das Hospiz Rundführungen durch die Hospizkapelle und den angebauten Wintergarten mit Blick auf den bunten Garten sowie Handmassagen an. „Das Gefühl, sich selbst zu spüren, ist etwas Besonderes“, erzählt Ehrenamtlerin Claudia Lawaczeck. Besucherin Marion Ferlings bestätigt das: „Ich bin noch immer von dem Garten und der Massage überwältigt.“