Stadtteile Hüls: Nein zur Netto-Erweiterung und Liebeserklärung fürs Naturbad
In der Bezirksvertretung ging es um Verkehrs- und Bauprobleme, das Hülser Freibad und die Beflaggung des Rathauses.
Krefeld. Fast drei Stunden kümmerte sich die Bezirksvertretung (BZV) Hüls bei ihrer jüngsten Sitzung im Heinrich-Joeppenhaus um viele Themen aus dem Stadtteil.
In seltener Einmütigkeit stimmten alle Fraktionen und auch der parteiunabhängige Bezirksvertreter gegen einen Vorschlag, dem Netto-Markt am Mühlenweg einen Anbau zu genehmigen. Diesen Vorschlag hatte Baudezernent Martin Linne in einem sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan gemacht. Es sollte eine Erhöhung der Verkaufsfläche auf 1000 Quadratmeter ermöglicht werden. Etwa 20 Parkplätze würden dafür wegfallen. Alle Diskussionsteilnehmer sprachen sich gegen den Vorschlag aus und forderten dagegen die Genehmigung für einen Getränkemarkt. Der Fachbereich Planung wurde aufgefordert, dazu einen Plan zu erarbeiten.
Zu Beginn der Sitzung hatten Christoph Angenendt und Achim Schmitz vom Landesbetrieb Straßen in NRW über die teilweise Sperrung der Zu- und Abfahrten zur Autobahn A 40 informiert. Bei der Baumaßnahme vom 10. September bis zum 5. November ist zwar die Auffahrt von der B 9 ab Krefeld bis 29. Oktober frei, es ist aber keine Abfahrt möglich. Die Hülser müssen sich auf eingeschränkte Fahrbahnen einrichten. An den letzten Bautagen bis 5. November wird auch die Hülser Zufahrt gesperrt. Den Autofahrern steht dann nur die Umleitung über den Kempener Außenring zur Verfügung.
Die soeben zu Ende gegangene Saison im Hülser Freibad war auch Thema in der BZV. Fachbereichsleiter Detlef Flick berichtete, dass in diesem Sommer 9000 Badegäste gezählt wurden. Bei der Aussprache gaben alle Fraktionen ihre „Liebeserklärung“ für das Naturfreibad ab. Denn Flick hatte gesagt: „Wenn Ihnen das Freibad am Herzen liegt, muss in den nächsten Jahren investiert werden“. Die alte Kiesschicht sollte erneuert werden und die Umkleiden brauchen eine Auffrischung. Die BZV will sich dafür einsetzen, Mittel in den Haushalt 2018 einzusetzen.
Wolfgang Eitze, parteiunabhängiger Bezirksvertreter, hatte Ende August eine Beschwerde an den Oberbürgermeister gestartet und die fehlende Beflaggung am Hülser Rathaus bemängelt. Daraus wurde ein richtiger „Vorgang“, mit Schreiben an die Regierungspräsidentin und den Innenminister. Die Verwaltung hatte daraufhin eine Besichtigung des Dachbodens vorgenommen und sich geweigert, die Masten wegen Verkehrsunsicherheit zu beflaggen. Der Leiter der Verwaltungsstelle Hüls hatte vorgeschlagen, neben der Eingangstür zum Rathaus zwei Fahnenmasten zu installieren.