Krefeld Hupkonzerte nach Türkeireferendum in Krefeld und anderen Städten
Krefeld. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses des Referendums in der Türkei bildete sich am Sonntagabend zwischen 22:00 und 22:30 Uhr ein Autokroso in der südlichen Innenstadt von Krefeld.
Die laut hupenden Autos führten zu vermehrten Anrufen bei der Polizei wegen Ruhestörung.
Vor Ort stellte die Polizei allerdings keine weiteren Verkehrsverstöße fest. Angaben darüber, wie viele Fahrzeuge sich insgesamt beteiligt hatten, liegen nicht vor.
Auch in anderen Städten in NRW gingen Menschen nach dem Referendum auf die Straße. In Duisburg-Hamborn feierten rund 200 Personen lautstark das Wahlergebnis. Dabei wurden türkische Fahnen geschwenkt und Pyrotechnik gezündet. Wie in Krefeld bildetete sich anschließend auch im Stadtteil Marxloh ein Autokorso. Auch in Gelsenkirchen feierten Erdogan-Anhänger ausgelassen.
Am Dortmunder Borsigplatz schätzt die Polizei die Zahl der Feiernden auf rund 200, darunter auch viele Frauen und Kinder. „Die haben gefeiert wie bei einem Sieg der türkischen Fußballmannschaft, alles ausgelassen, aber friedlich“, sagte ein Polizeisprecher.
Derweil zeigte sich die Türkische Gemeinde in Deutschland besorgt darüber, dass hierzulande so viele Türken für die umstrittene Verfassungsreform gestimmt haben. „Wir - also die Parteien und Organisationen - müssen das Ergebnis genau analysieren und Wege finden, wie man diese Menschen besser erreicht, die in Deutschland in Freiheit leben, aber sich für die Menschen in der Türkei die Autokratie wünschen“, sagte der Vorsitzende Gökay Sofuoglu.
Von den in Deutschland abgegeben Stimmen entfielen 63,1 Prozent auf das „Ja“. Damit gab es fast eine Zweidrittelmehrheit für das Präsidialsystem, das die Macht des Staatsoberhaupts künftig stark ausweitet. In der Türkei selbst war das Ergebnis deutlich knapper. dpa/red