Krefeld Im Fall Vauth ist kein Ende in Sicht

Die Mitarbeiter sollen aus Bequemlichkeit nicht miteinander kommuniziert haben.

Krefeld. Auch im Jahr 2018 muss sich das Landgericht Krefeld mit dem Fall Lothar Vauth beschäftigen. Ein Ende ist derzeit immer noch nicht in Sicht. Der ehemalige Krefelder Rechtsanwalt muss sich seit März des vergangenen Jahres mit seiner Frau wegen Untreue in Millionenhöhe zulasten seiner Kanzlei vor dem Landgericht verantworten. Gestern wurde noch einmal jener Anwalt befragt, der die Unregelmäßigkeiten, für die Lothar Vauth und seine Frau verantwortlich sein sollen, im Zeugenstand vernommen.

Dabei kam etwas zum Vorschein, was wohl nicht nur in der ehemaligen Kanzlei von Lothar Vauth und seinen Ex-Kollegen passiert ist: Solange alles gut lief, habe sich keiner der anderen Anwälte darum gekümmert, wie Vauth und seine Frau die Finanzen der Kanzlei verwaltet haben. Vielmehr waren sie froh, dass sie selbst damit nicht belastet wurden.

Auch der Steuerberater der Kanzlei sei ein enger Vertrauter von Vauth gewesen. Man habe sich aus dem Karneval gekannt, sagte der Zeuge. Erst als es mutmaßlich schon zu spät war, entdeckten die anderen Juristen die Unregelmäßigkeiten. Dazu habe auch ein Kapitalkonto von dem Angeklagten gezählt, dass einen Minusbetrag von einer Million Euro aufgewiesen habe. Aus „Bequemlichkeit“ habe man wohl nicht mehr miteinander gesprochen. Das hätte man wohl tun können, gab sich der ehemalige Partner der Kanzlei im Zeugenstand selbstkritisch. Der Prozess dürfte sich noch weiter ziehen. Termine sind bereits jetzt für den ganzen Februar angesetzt. sp