App Im Notfall soll „Nina“ alarmieren

Ab sofort kann die Feuerwehr die Krefelder über eine App informieren.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Wenn es bei einem Unglück richtig gefährlich wird, ist es immer noch die altbekannte Sirene, die die Bürger warnt und auffordert, ins Haus zu gehen, Fenster und Türen zu schließen und das Radio einzuschalten. Heutzutage verfügt die Feuerwehr zusätzlich über moderne Informationssysteme, um schnell und effektiv zu warnen und zu informieren. Das jüngste Beispiel gibt „Nina“. Es ist die neue Notfall-, Informations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, von der auch die Krefelder seit gestern profitieren sollen.

„Mit Nina wird parallel zu den bisherigen Möglichkeiten aktiv über aktuelle Gefahren informiert“, erklären Kai Günther, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr, und Wilfried Rheinfelder, der bei der Stadt für Zivil- und Katastrophenschutz zuständig ist. „Sie gibt Auskunft bei Unglücksfällen oder außergewöhnlichen Ereignissen wie auch Hochwassermeldungen. Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes werden ebenfalls ohne Zutun der Leitstelle der Feuerwehr über die App für ,meine Orte‘ verbreitet.“ Der Dienst gibt zusätzlich eine Kartenansicht über das betroffene Gebiet und aktuelle Notfalltipps. „Nina warnt dort, wo sich der Nutzer aufhält“, erklärt der Fachmann. Dies sei beispielsweise gut in einem Einkaufszentrum, in dem man die Sirenen nicht höre. Die App gibt dann ein akustisches Signal. Es könne durchaus zu einer Zeitverzögerung zwischen Sirenenalarm und Infos kommen. „Wir müssen ja erst selbst Erkenntnisse gewinnen.“

20 Leute sind bei der Feuerwehr mit der Bekanntgabe der Infos vertraut. Dass sich die App oft meldet, ist nicht zu erwarten: „Wir hatten seit 2012 mit dem Brand bei Compo und 2014, als sich die Bombenentschärfung auf dem Ostwall gefährlicher als geplant entwickelte, erst zwei Sireneneinsätze. Bevor wir sie nutzen, prüfen wir genau.“ Deshalb sei auch, als ein Holzlager brannte, keine Sirene geschaltet worden.

Weitere „Module der zentralen Bürgerinformation der Stadt Krefeld für Unglücks- und Notfälle“ neben Nina und Sirene das Infotelefon — Rufnummer 02151-19700. Dort läuft ein Band, wenn nichts dramatisches passiert ist. Unter der gleichen Nummer landet man in einem Call-Center, wenn eine Gefahr besteht. Dann informieren die Mitarbeiter und geben Auskunft, wenn Bürger Fragen haben, etwa ob der Schulunterricht ausfällt, wenn Menschen im Unglücksfall vermisst werden oder welche Straßen befahren werden können.

Zusätzlich informiert die Stadt übers Internet und das Lokalradio Welle Niederrhein. Die Feuerwehrleute informieren die Medien per Anruf oder Fax. Außerhalb der Redaktionszeiten können sie direkt ins laufende Radioprogramm eingreifen. Ähnlich ist es mit dem WDR-Fernsehen: „Hier können wir die Laufbalken direkt mit Texten bestücken.“