Immer mehr wählen ein Urnengrab

Die Stadt Krefeld bietet 17 verschiedene Varianten der Beerdigung an. Wer sich für ein sogenanntes Parkgrab mit Sarg entscheidet, muss fast 10 000 Euro zahlen.

Die günstigste Urnenbeisetzung gibt es ab rund 1000 Euro.

Foto: A3472 Frank May

Krefeld. Mit annähernd 5000 Euro muss für eine würdevolle aber einfache Bestattung nach einem Todesfall gerechnet werden. Auf einem Rundgang auf Einladung der CDU über den fast 40 Hektar großen Neuen Teil des Hauptfriedhofs erläutert Heike Blondin, Friedhofs-Chefin im städtischen Fachbereich Grünflächen, die insgesamt 17 verschiedenen Möglichkeiten der Bestattung.

Blondin verweist darauf, dass seit einigen Jahren die Urnen- die Erdbestattungen überholt haben. Die Einäscherungen machen heute rund 53 Prozent nach Todesfällen aus. Das liege auch daran, dass Urnengräber mit wesentlich weniger Aufwand zu pflegen seien als Erdgräber.

Zu unterscheiden sind zwei Arten der Beisetzung: Sarg- und Urnenbestattung. Die Preisspannen dafür liegen zwischen fast 10 000 Euro (Parkgrab) und knapp 1000 Euro für ein Urnengemeinschaftsgrab. Allerdings müssen für diese günstigste Variante noch 1600 Euro für die Dauergrabpflege für 30 Jahre kalkuliert werden.

Den veränderten Ansprüchen nach „pflegeleichten“ Gräbern trage die Stadt mit der Erweiterung der Bestattungsmöglichkeiten Rechnung. Allerdings sind im ältesten Krematorium in NRW auf dem Hauptfriedhof seit Oktober 2010 Einäscherungen nicht mehr möglich, weil Technik und Gebäude marode sind.

Die Fragestellungen der Besucher richten sich in erster Linie auf die Bereiche pflegefreie Ruhestätten oder auch auf anonyme Bestattungen. Letztere sind nur bei Urnenbeisetzungen möglich und kosten als gestaltungsfreies Grab knapp 2000 Euro. Anonyme Reihengräber bietet die Stadt für 1700 Euro an. Voraussetzung: Der Verstorbene muss die Anonymität gewünscht haben. Bei diesen Angeboten sind Annahme und Verwahrung der Leiche, Grabbereitung und Trauerfeier inklusive. Bei der Sargbestattung kostet als günstigstes Angebot das Reihengrab 2200 Euro.

Auch das vermeintlich günstige Verstreuen von Asche kostet: 2000 Euro stehen dafür bei der Stadt zu Buche. 1350 Euro kostet dabei das Grab. Grab? Heike Blondin: „Für das Verstreuen der Asche reservieren wir Rasenflächen, die entsprechend gepflegt werden. Das erklärt die Kosten, die wir berechnen.“

Nicht enthalten sind in diesen Gebühren die Kosten, die für das Bestattungsunternehmen aufgebracht werden müssen. Im Internet bewegen sich die Kosten für eine „Basisausführung“ zwischen 1000 und 1200 Euro. Rolf Lichtner, Geschäftsführer des Bundesverbands der Bestatter in Düsseldorf warnt aber: „Das sind Billiganbieter, deren Leistungen nicht transparent sind.“ Sein Verband vertrete Preiswertanbieter, deren Kosten sich zwischen 2800 und 3200 Euro bewegen.