Bezirksvorsteher Krefeld-Oppum/Linn „Für mich schließt sich der Kreis“

Krefeld Oppum/Linn · Jürgen Wettingfeld war lange Jahre Mitglied im Krefelder Stadtrat, tritt aus privaten Gründen jetzt kürzer– nun leitet er die Bezirksvertretung Oppum/Linn.

Jürgen Wettingfeld ist selbständiger Diplom-Ingenieur und Sachverständiger für das Elektrotechnikerhandwerk. 

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der neue Bezirksvorsteher für Oppum und Linn ist – will man es pointiert formulieren – ein „Alter Hase“ der Krefelder Lokalpolitik. Jürgen Wettingfeld von der CDU, selbständiger Diplom-Ingenieur und Sachverständiger für das Elektrotechnikerhandwerk, war von 1999 bis 2004 Mitglied der Bezirksvertretung Oppum/Linn. Anschließend war er bis Ende der vergangenen Ratsperiode Ratsherr. Er war stellvertretender Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, Vorsitzender Arbeitsgruppe Bau, Planung, Stadtentwicklung, Wohnen, Demografie und Mobilität und natürlich vor Ort in Oppum Kopf seiner Partei. Sein Ratswahlkreis ist Oppum-Glockenspitz.

Wettingfeld: „Ich habe meiner Frau eine Niere gespendet“

Nicht mehr angetreten zur Ratswahl 2020 ist der 1954 geborene Vater von drei Kindern übrigens aus besonderen privaten Gründen. „Ich habe eine Niere gespendet für meine Frau“, erklärt er. So sei der Entschluss gekommen, „ein bisschen ruhiger zu treten.“ Doch betont Wettingfeld, dass nach 16 Jahren Ratsmitgliedschaft auch der Zeitpunkt gekommen sei zu sagen: „Nun ist auch mal gut.“ Bis 2025 ist er aber erneut Teil der Bezirksvertretung Oppum/Linn und koaliert als Bezirksvorsteher mit den Grünen. „Für mich schließt sich der Kreis“, sagt er. „Ich hatte auch als Ratsmitglied mit der Bezirksvertretung Oppum-Linn zu tun“, erklärt Wettingfeld. Er habe, was Projekte anbelangt, die für den Stadtteil wichtig waren, immer Austausch mit den Kollegen vor Ort gehabt. Als neuer Bezirksvorsteher wird er auch auf intensiven Austausch setzen wollen. Auch, wenn Corona manches komplizierter macht.

 Wettingfeld nimmt Corona sehr ernst. „Es wird viel davon abhängen, wie wir uns selbst in die Pflicht nehmen“, sagt er. Man dürfe durch Gleichgültigkeit und Unvorsichtigkeit bestimmte Schutzmaßnahmen nicht ad absurdum führen. „Wir werden die Kontakte zu meinen Geschwistern über Weihnachten nicht persönlich gestalten, sondern über Telefon“, sagt er. Man könne auch im kleinen Kreis Weihnachten feiern.

„Oppum kann stolz sein, die fünfte Gesamtschule zu haben“

Fragt man ihn nach positiven Entwicklungen in Oppum und Linn, so kommt Wettingfeld auf die Wohnraumsituation zu sprechen – und nennt zahlreiche Beispiele. In Oppum sei das schwerpunktmäßig der Bereich Herbertzstraße, aber auch am Korekamp zu nennen, aber auch die Werkstättenstraße/Maybachstraße. Wettingfeld kennt sein Viertel. Auch positiv zu werten sei die bauliche Situation der Kitas in Oppum, die Grundschulen hätten sich „hervorragend“ entwickelt, und er betont: „Oppum kann froh und stolz sein, die fünfte Gesamtschule zu haben, wo die Baumaßnahmen zum nächsten Jahr zum Abschluss kommen.“

In Linn habe sich das Engagement der Wohnstätte im Bereich der Königsberger Straße und Rathenaustraße positiv ausgewirkt. Und negativ? „Sie werden bei Stadtteilen nie an einen Schlusspunkt ankommen“, sagt Wettingfeld. „Sie werden immer neue Herausforderungen bekommen, wo Verbesserungspotential ist.“ Auch in Oppum-Linn werde es beispielsweise Entwicklungen geben, die wegen des Mobilitätskonzeptes nötig seien. Wolle man verstärkt Elektromobilität unterstützen, dann brauche man in beiden Stadtteilen Elektroladesäulen. „Und nicht nur eine, sondern mehrere, an mehreren Standorten.“

Natürlich kommt Wettingfeld auch auf die „Krefelder Promenade“ – die Freizeit- und Fahrradachse auf ehemaligen Bahnflächen – zu sprechen. Der Stadtteil würde von der Promenade „sehr stark profitieren“, wenn sie nicht mehr Stückwerk sei. Sie solle sich in das bestehende Verkehrssystem einfügen. Ein anderes Verkehrs-Thema – „was mit Sicherheit auch Linn betreffe“ – sei die Situation mit dem neuen Trailer-Terminal. „Es muss sichergestellt werden, dass der Verkehr, der dadurch generiert wird, nicht durch die Wohnstraßen von Linn führt“, sagt Wettingfeld. Dafür sei auch eine Zusammenarbeit mit der BZV Uerdingen erforderlich.

Der Bezirksvorsteher spricht gerne von konkreten Fällen, die angegangen werden müssen, dazu zählt für ihn beispielsweise auch eine wohl etwas unglückliche Ampelschaltung im Bereich Untergath/Hauptstraße.