Regionalwettbewerb Jugend forscht: Kleine Düsentriebs entfernen Rost mit Cola

Beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ im Seidenweberhaus beweisen junge Krefelder ziemlich kluge Köpfe.

Viele Besucher sehen viel Interessantes und Raffiniertes im Seidenweberhaus. Ben Hohnen und Simon Roßbach zeigen ihr Projekt.

Viele Besucher sehen viel Interessantes und Raffiniertes im Seidenweberhaus. Ben Hohnen und Simon Roßbach zeigen ihr Projekt.

Foto: DJ

Krefeld. „Nächste Premiere Lohengrin“ — so steht’s auf einem großen Banner am Theater. Diese ist aber erst im April. Eine anderes Banner, das nur 30 Meter davon entfernt hängt, und auf dem „Nächste Vorstellung: Jugend forscht“ steht, ist da schon aktueller. Denn in den Räumen des Theaters und im gegenüberliegenden Seidenweberhaus treffen sich viele Daniel Düsentriebs. Sie zeigen dabei ihre Forschungsergebnisse. Es ist der regionale Wettbewerb von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“.

Stolz präsentieren (von links) Lukas Kraemer, Jannes Prenzel und Pelle Klinke vom Michael-Ende-Gymnasium Tönisvorst ihr Projekt.

Stolz präsentieren (von links) Lukas Kraemer, Jannes Prenzel und Pelle Klinke vom Michael-Ende-Gymnasium Tönisvorst ihr Projekt.

Foto: DJ

Die Disney-Comicfigur Daniel Düsentrieb war einst mit seinem Helferlein ein fähiger Ingenieur und Erfinder. „Klar will ich auch später was erfinden, ich werde nämlich Maschinenbauingenieur“, sagt Yann Bourdon. Der Zehnjährige besucht mit seinen gleichaltrigen Freunden Anton Neubacher und Luuk Oedinghofen die Klasse 5b des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums in Krefeld. Das Trio hatte herausgefunden, dass sich einige Kunststoffe am äußeren Gehäuse der Handys wieder verwerten lassen. „Das sollte man viel besser nutzen“, wünscht sich Luuk. Sie kommen in ihrer Kategorie auf den ersten Platz.

Genauso wie Marcus und Katharina Thome ...

Genauso wie Marcus und Katharina Thome ...

Foto: DJ

Die vielköpfige Jury unter dem Vorsitz des ehemaligen Lehrers am Fichte-Gymnasium, Peter Popovic, der gestern von Thomas Zöllner (Moltke-Gymnasium) abgelöst wurde, hat die Qual der Wahl. Zum 22. Mal richtet die von Ralf Schwartz geführte Unternehmerschaft Niederrhein diese Wettbewerbe aus. Und die Beteiligung ist, dies stellt auch Oberbürgermeister Frank Meyer bei der anschließenden Siegerehrung heraus, einmal mehr bemerkenswert: 394 Schülerinnen, Schüler und Auszubildende aus den benachbarten Kreisen, aus Krefeld und Mönchengladbach, machten mit und stellen insgesamt 199 Projekte vor.

... sowie (unten rechts) Anton Neubacher, Luuk Oedinghofen und Yann Bourdon (alle MSM Krefeld).

... sowie (unten rechts) Anton Neubacher, Luuk Oedinghofen und Yann Bourdon (alle MSM Krefeld).

Foto: DJ

Im Seidenweberhaus und im Theater werden zahlreiche Experimente gezeigt. Da wird die Cola zum Rostentferner, das Verhalten der Wellensittiche genauestens beobachtet, mikroskopisch das Leben unter der Baumrinde deutlich gemacht, werden Tipps für den weitesten Flug der Papierflieger gegeben oder ist ein Parcours der Sinne aufgebaut.

Sinnvoll ist außerdem der Besuch der Geschwister Marcus (15) und Katharina (13) Thomé am Elfrather See gewesen. Marcus geht zur Marienschule, seine Schwester ins Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium. „Ich habe mal einen Bericht im TV gesehen, wonach der Elfrather See der dreckigste See Deutschland sein sollte“, erzählt Katharina. Sie überprüften den Boden und das Wasser des Sees auf die gefährlichen Kolibakterien. Fanden heraus, dass derartige Bakterien im Wasser sehr selten vor kamen, wohl aber teilweise durch Aufwirbelungen oder durch den Kot der Entenvögel im Boden entdeckt wurden. Die Geschwister Thomé hatten schon mehrmals auch mit Freunden den ersten Platz des Regionalwettbewerbes geholt.

Auch jetzt ist es wieder soweit. Sie dürfen wie die anderen Gewinner ihre Arbeiten beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ vom 3. bis 5. April in Leverkusen vorstellen. Für die besten Schüler geht es am 5. und 6. Mai in Essen weiter.

Ralf Wimmer hat mit dem Team der Unternehmerschaft Niederrhein das Ganze in Krefeld organisiert; geholfen haben zahlreiche Sponsoren.