Kaufangebot für Schütenhof
Entschieden ist laut den Eigentümern aber noch nichts. Auch für Lus Bell an der Nieper Straße steht weiterhin leer.
Krefeld. Interessenten für den Schütenhof sind nicht das Problem. "Es waren viele", sagt Mano Pooth von der Eigentümer-Familie. "Verkauft ist das Gebäude aber definitiv noch nicht." Seit über einem Jahr steht der Gastronomiebetrieb in Bockum schon leer.
"Es gibt jetzt ein notarielles Kaufangebot", erklärt Pooth. Da heiße aber noch nichts. "Es bleibt eine Frist von grob vier Monaten." Bis dahin, so Pooth, müsse der Interessent seine Planungen vorlegen, das Bauamt diese genehmigen. Wer den Schütenhof haben will, will der Meerbuscher nicht sagen.
Anfragen von einer Bäckerei, einem Sushi-Shop oder einer Arztpraxis gab es in der Vergangenheit. Auch eine Steakhouse-Kette bekundete Interesse. Daraus wurde aber nichts. Das 1776 errichtete Laubenhaus ist deshalb auch weiterhin im Internet-Portal immobilienscout24 gelistet. "Natürlich, das Gebäude steht ja noch zum Verkauf", sagt Mano, der jüngere Bruder von Franjo Pooth (dem Ehemann von Verona).
Dass der Schütenhof ein Gastronomiebetrieb bleibt, scheint beim derzeitigen Interessenten fraglich. Er hat wohl andere Pläne. Aber, so Pooth, könnten sich ja jetzt auch noch weiterhin Investoren melden, die das Objekt so belassen, wie es ist, und wieder einen Restaurantbetrieb aufziehen.
Man sei näher dran an einem Verkauf, sagt Pooth, aber sicher sei er noch nicht. Er habe auch schon Interessenten gehabt, die drei Notartermine verstreichen ließen, ehe das Geschäft endgültig platzte. 350.000 Euro soll der Backsteinbau kosten - ursprünglich waren es einmal 700.000. Ein Preis, der in Krisenzeiten nicht zu erzielen sei, so der Meerbuscher.
Bis zum März 2008 hatten Eva und Markus Riediger im Schütenhof eine deutsch-mediterrane Gastronomie geführt. Nach drei Jahren zogen sie allerdings wieder nach Mallorca. Während das Ehepaar die Isolierung in dem denkmalgeschützten Bau kritisierte und erklärte dass Familie Pooth einfach nicht investieren wolle, hielt Franjo Pooth dagegen: Die Pächter hätten ganz einfach ein falsches Gastrokonzept in Bockum gewählt. Allerdings wird es wohl noch etwas dauern, bis in das historische Gebäude wieder Leben einkehrt.
Das gilt auch für ein anderes ehemaliges Lokal: Lus Bell am Fuße des Hülser Bergs. Das 1860 errichtete Gebäude ist für 320.000 Euro beim Immobilienmakler Lomberg zu haben. Mittlerweile sind die "Zu verkaufen"-Schilder an der Nieper Straße verschwunden. Vor ein paar Wochen gab es auch einen Kaufinteressenten. "Aber es hat sich nichts Neues ergeben", erklärte am Freitag eine Mitarbeiterin - Lus Bell steht weiter zum Verkauf.