Langer Abschied vom harten Wasser

Krefelder kennen das: Wer nach dem Duschen die Armaturen nicht abtrocknet, muss mit hässlichen Ablagerungen leben. Oder den Flecken regelmäßig mit Essigreiniger zu Leibe rücken. Das kostet Zeit, aber wenig Geld.

Bei den Haushaltsgeräten sieht das anders aus. Um sie vor dem harten Wasser zu schützen, kommen in einem Vier-Personen-Haushalt übers Jahr beachtliche Kosten zusammen: 150 bis 225 Euro, wie eine Berechnung im Auftrag der Stadtwerke ergeben hat.

Umso ärgerlicher ist es, dass die Entkalkungsanlagen der SWK ihren Betrieb erst 2012 aufnehmen. Während in der Region fast überall Wasser mittlerer Härte aus den Leitungen fließt, müssen die Krefelder mit extrem hartem Nass Vorlieb nehmen. Eigentlich sollte das anders laufen. Für 2010 war weicheres Wasser in Aussicht gestellt worden. Und wirklich überzeugend vermögen die Stadtwerke die Verzögerung nicht zu erklären. Lange Genehmigungsfristen und aufwendige Ausschreibungen gelten schließlich nicht nur hier. Und Änderungen in der Planung müssen auch nicht so lange dauern.

Wenn alles gut geht, können die SWK langfristig Trinkwasser mit dem Härtegrad 13 anbieten. Ganz knapp schaffen sie damit bei der Einstufung den Sprung von "hart" auf "mittel". Von weichem Wasser werden wir also weit entfernt bleiben. Wer diese Qualität will, muss sich eine private Entkalkungsanlage leisten. Fachleute halten das allerdings für überflüssig.

Für sie ist der angestrebte Wert akzeptabel. Da zehn bis zwölf Millionen Euro investiert werden, klettert der Preis für Trinkwasser. Ein Vier-Personen-Haushalt dürfte etwa 20 Euro im Jahr mehr zahlen als bisher. Angesichts der möglichen Einsparungen ein gutes Geschäft für die Krefelder. Leider kommt es reichlich spät.