Keine Hotspots Drogensüchtiger mehr Empfehlung aus Krefeld
Meinung · Sollte es tatsächlich gelungen sein, die steten Ansammlungen von Drogensüchtigen an Krefelder Hotspots durch ein Maßnahmenpaket der Stadtverwaltung relativ schnell und unerwartet sichtbar beendet zu haben, muss man das Erreichte nichts als loben.
Und zwar geht das Lob nicht auf Kosten der Suchtkranken, für deren Realitäten und Gegenwart man hier womöglich keinerlei Verständnis aufbringen mag. Dieses Thema eignet sich nämlich gar nicht dazu, zwischen den Rücksichtsvollen und den Hardlinern unter den Beobachtern Konfliktlinien zu ziehen. Denn die Lösung aus Krefeld ist am Ende offenbar eine, die auch für andere Städte als Beispiel für gesellschaftlichen Konsens tragen kann: Die Stadt hat eine Linie gefunden, die auch in anderen Politikbereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens pragmatisch und zielführend ist: Hart und unerbittlich in jenen Bereichen zu handeln, in denen die Gesellschaft als Mehrheit unter einem Zustand leidet, den Einzelne herbeiführen. Und auf der anderen Seite jenen zu helfen, die Hilfe wirklich benötigen. Hier: Den Suchtkranken als solchen auch zu erkennen und ihm beistehen zu wollen – nicht nur fortzuschicken. Das scheint hier über den KOD und die Polizei und dort über das Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße gelungen zu sein. Das ist gut. Zumal offenbar eine Händler-Szene außerhalb Krefelds begriffen zu haben scheint, dass diese Stadt keine leichte Beute ist – ein Mindestanspruch.