Kempener Allee: Architekten wollen Kaserne kaufen

Stadt kündigt erste Gespräche mit einer Investorengruppe für Ende des Monats an.

Krefeld. Bereits in wenigen Tagen werden die Gespräche zwischen Stadt, Investoren und Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) über die künftige Nutzung des Kasernengeländes an der Kempener Allee aufgenommen.

Die Verhandlungen über die Zukunft des derzeit größten Investitionsprojekts in Krefeld gehen damit in die heiße Phase. Wie Bau- und Planungsdezernent Thomas Visser gegenüber der WZ mitteilt, soll das Gespräch Anfang der letzten Oktoberwoche stattfinden.

Bei den potentiellen Investoren soll es sich um eine Architektengruppe handeln. Näheres war bei der Bundesagentur, die das denkmalgeschützte Kasernengelände im Auftrag des Bundes vermarktet, auf Nachfrage nicht zu erfahren.

"Erst nach den ersten Gesprächen können wir etwas über die Investoren sagen", verlautet aus der Düsseldorfer Filiale der Bima. Die Agentur hatte nach einer Ausschreibung, die im Juni endete, die inhaltlich interessantesten Bieter aussortiert und geht mit diesen jetzt in die konkreten Verhandlungen.

Die Stadt habe ihre Hausaufgaben gemacht, sagt Visser. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes für den südlichen Teil der Kaserne, der als Mischgebiet für Wohnen und Gewerbe genutzt werden soll, sei ein wichtiger planungsrechtlicher Schritt erfolgt. Dieser biete den Investoren Sicherheit.

Den Abschluss des Verfahrens könne er sich bis Mitte kommenden Jahres vorstellen. Den Bürgern werde die Planung natürlich im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung vorgestellt.

"Der Denkmalschutz muss kein Hindernis, sondern kann eine Chance für Nutzer und Investoren sein", hat der Planungsdezernent bei einem Workshop betont. Im Planungsausschuss am 22. Juni hatte Visser erklärt, dass "grundsätzlich eine Aufhebung des Denkmalschutzes in Teilbereichen möglich" sei.

Hier könne ein Mischgebiet für verschiedene Wohnformen, Geschäfte und soziale Dienstleistungen entwickelt werden. Die auf Soldaten zugeschnittenen Wohnräume müssten allerdings dem Bedarf aufwändig angepasst werden. Auch eine Verdichtung des Baubestandes sei denkbar.

Über den Wert des genau 117.343 Quadratmeter großen Grundstücks wollte sich bei den Fachleuten der Verwaltung niemand äußern. Die Bewertung liege allein beim Bund als Eigentümer. Ein Anhaltspunkt könnte sein, dass der Bodenrichtwert an der Kempener Allee mit 270 Euro pro Quadratmeter angegeben wird. Das würde einen Wert des Grundstücks ohne Gebäude von über 30 Millionen Euro ergeben.