Nach den turbulenten Tagen beim (Noch-)Fußball-Regionalligisten KFC Uerdingen mit Einstellung des Spielbetriebs und Freistellung der Spieler erhöhen die Fans den Druck auf den Vorstand um dessen Vorsitzenden Thomas Platzer. In einem offenen Brief, unterzeichnet von 33 Fanclubs, darunter die GrotenburgSupporters und die Ultras Krefeld, heißt es, man wende sich als leidenschaftliche Anhänger des KFC Uerdingen „mit tiefer Sorge, aber auch mit unerschütterlicher Hoffnung für unseren Verein“ an den Vorstand.
Gerade nach der vorzeitig abgebrochenen Mitgliederversammlung vom 18. März und dem fehlenden Informationsfluss auch hinsichtlich des Insolvenzverfahrens gebe es in der Fangemeinschaft viele Fragen und neue Ängste. Die Fanclubs machen deutlich, dass sie bedingungslos hinter dem KFC stehen. „Wir gehen überall mit unserem Verein hin – unabhängig von Liga oder Tabellenstand“, heißt es dazu in dem offenen Brief. Gerade deshalb fordere man mit allem gebotenen Respekt, aber auch mit Nachdruck mehr Transparenz hinsichtlich der Fragen, wie der Insolvenzplan gelingen soll und welche konkreten Schritte geplant sind, um den Fortbestand des Vereins, der zuletzt sogar seine Gemeinnützigkeit verloren hat, zu sichern. Die Fans fordern zudem eine sportliche und wirtschaftliche Perspektive. „Wo wird die Jugend und die erste Mannschaft trainieren?“, heißt es in dem Brief.
Der wohl wichtigste Punkt in dem offenen Brief aber ist die Forderung nach der Wiederaufnahme der abgebrochenen Mitgliederversammlung, auf der einige Tagesordnungspunkte nicht besprochen werden konnten. Die Wiederaufnahme, so die KFC-Fans, biete den Mitgliedern aber das „Rech auf Information, Diskussion und Mitentscheidung“. Bis spätestens 6. Mai solle zur Mitgliederversammlung eingeladen werden. „Wir sind überzeugt: Nur wenn Verein, Vorstand, Mitglieder und Fans wieder als eine Einheit auftreten, kann unser KFC diese schwierige Phase überstehen. Vertrauen entsteht durch Offenheit, durch den Dialog auf Augenhöhe und durch das Einbeziehen derer, die diesem Verein Herz und Seele geben – seiner treuen Anhänger“, heißt es abschließend. „Wir haben in den letzten Jahren vieles ertragen und noch mehr gegeben. Jetzt erwarten wir, dass auch wir gehört werden.“