Kinder freuen sich auf die Kita am Westwall
Die frühere Volksschule wird zur Tageseinrichtung mit Familienzentrum umgebaut.
Krefeld. Noch ist nicht Halbzeit auf der Baustelle, aber der Umbau der ehemaligen Volksschule am Westwall 200 schreitet voran. Drei Wochen Verzögerung hat der hartnäckige Frost verschuldet. Die Fertigstellung der Kindertageseinrichtung mit Familienzentrum für insgesamt 90 Kinder ist für Ende dieses Jahres geplant.
Jetzt informierten die Krefelder Architekten Bettina Kempen und Martin Kleinheyer über den aktuellen Stand der Bauarbeiten. Der Rohbau des Anbaus steht bereits inklusive Dachstuhl. Das Treppenhaus wurde versetzt und erhält einen Aufzug. Als nächstes folgen das neue Dach auf dem alten Gebäude am Westwall und neue Fenster.
„Die schlechte Bausubstanz des Altbaus entsprach nicht den funktionalen Anforderungen an eine moderne Kita“, erklärt Bettina Kempen. Die Liste der massiven Eingriffe sei dementsprechend lang. Der Altbau wurde kernsaniert und um einen winkelförmigen Anbau erweitert. Dann zählt die Architektin die Vorteile auf: Über 1000 Quadratmeter Freifläche, ein barrierefreier Eingang, ein zweiter baulicher Rettungsweg und das Dachgeschoss dient nicht länger nur als Speicher.
Das Herzstück der Kita sind die Spielflure im Erdgeschoss und in der ersten Etage. Sie sind über einen Luftraum verbunden und können vielfältig genutzt werden. Für mehr Licht sorgen die in der Fassade leicht gedrehten Erker. „Hier können die Kinder künftig die Platanenallee in allen Jahreszeiten erleben“, freut sich Martin Kleinheyer. Bunte Fensterfolie sorgt für farbige Elemente in der Fassade. Sie lässt sich leicht wieder abziehen und erneuern. „So können die Kinder heute alles durch die rosarote Brille sehen und morgen erscheint ihr Umfeld im frischen Grün.“ Überhaupt bekommt jede der fünf Kita-Gruppen ihren eigenen „Farbklang“, selbst die Teppichfarbe passt sich der jeweiligen Farbgruppe an.
Die Architekten planten alle Flächen nach ihrem maximalen Nutzen. „Auf dem Quadratmeter tanzen“, nennen sie das Vorhaben „unter den engen Rahmenbedingungen mitten in der Innenstadt“.
Immer vorneweg laufen sechs Kinder der benachbarten Kita Lutherische Kirchstraße, ausgerüstet mit Helm und Warnweste. „Die Experten sehen sich schon mal um“, scherzt Gerhard Ackermann, Fachbereichsleiter Jugendhilfe. Die beiden Kitas werden künftig eng zusammenarbeiten, kündigt er an. „Das Familienzentrum zieht in die neue Einrichtung um. Und vielleicht wechseln auch ein paar ältere Kinder in die neue Kita.“