Kinder freuen sich über den Nikolaus in Hüls

Tausende sind auf den Marktplatz gekommen, um sich von dem Nikolaus und seinem Gefolge beschenken zu lassen.

Foto: abi

Hüls. Kaum erklingt um Punkt 16 Uhr der erste Glockenschlag von St. Cyriakus, geht ein Raunen durch die Menge, da recken auch schon alle die Köpfe, blicken hoch zum Turm. Die Kinderaugen werden größer. In schwindelnder Höhe von fast 80 Metern ist eine Rute über der Balustrade der Galerie sichtbar. Zarras ist da. Und dann zeigt sich der Nikolaus mit seinem Begleiter Nikodemus und winkt den Kindern zu. Die winken zurück.

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Auf diesen Moment haben die Geschwister Paula (9) und Moritz (7) schon seit zwei Wochen gewartet. „Ich möchte den langen Bart vom Nikolaus sehen“, sagt das Mädchen. „Ich bin nicht aufgeregt, denn eigentlich waren wir lieb.“ Moritz ist dagegen schon ein wenig gespannt. „Ich weiß schon, welchen Stiefel ich heute Abend vor die Türe stelle.“ Während die Glocken 15 Minuten lang zur vollen Stunde läuten, dreht das historische Trio zwei Runden in himmlischer Höhe. Dann kommt das Schönste für die Kinder: Ein mit altem Spielzeug geschmückter Sack wird vom Kirchturm aus herabgelassen. Teddys baumeln daran und andere Stofftiere.

Hüls feiert den Nikolaus
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Paula (9)

Einige tausend Leute sind gekommen, sie bevölkern in allen Generationen den Marktplatz und lassen sich das traditionelle Spiel am Nikolausabend nicht entgehen. Handyfotos werden ohne Ende aufgenommen. Dieses Ereignis haben schon manche Großeltern als Kind gesehen und bestaunt. „Es ist jedes Jahr ein Erlebnis“, sagen die Älteren. In den Händen halten sie Becher mit duftendem Glühwein. Polizei in Uniform und Zivil, Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes und der Feuerwehr sind zur Stelle und passen auf.

Derweil spielt das Harmonische Orchester „Heut‘ ist Nikolaus‘ Abend da“, und die Kinder singen. Lisa (12), Patricia (16), Lana (13) und Melissa (12) sind zwar aus dem Alter heraus, in dem sie an den Nikolaus glauben, sie warten trotzdem gespannt. „Wir sind immer mit den Familien da“, erklären sie. Dann fährt der mit Tannengrün und rotem Baldachin geschmückte Wagen vor das Seitenportal der Kirche. Auf ihm warten Fiona, Ella und Alexej auf den Nikolaus. Die Kinder der Kita St. Marien dürfen später ein Gedicht aufsagen.

Mit dem letzten Glockenschlag kommt Zarras aus der Kirche. Der schwarze Geselle mit dem Buckel rasselt mit der Kette, droht mit der Rute. Dann folgen Nikolaus mit dem Bischofsstab und Nikodemus mit dem Goldenen Buch und sprechen mit den Kindern, winken und lassen sich Zeit. „Geht es Euch gut?“, fragt der Nikolaus. Dann fahren sie zum Rathaus. Unterwegs gibt es doch noch etwas für die Kleinen: 1000 Weckmänner verteilt der Heilige Mann vom Wagen aus. Zum guten Schluss besucht das himmlische Trio die Pflegeeinrichtung Fischer-Meysers-Stift und die Helios Klinik Hüls.

wz.de/krefeld