Kleingartenanlage Tackheide: Supermast drückt Stimmung
Die Kleingärtner von Tackheide wissen nicht, ob sie künftig schädlichen Einflüssen ausgesetzt sind.
Krefeld. „Die Stimmung ist alles andere als berauschend“, stellt Stefan Gröters, Vorsitzender des Gartenbauvereins Tackheide, fest. Grund sind die Pläne des Unternehmens Amprion, das derzeit im Westen der Stadt eine 380 Kilovolt starke Strom-Höchstspannungsfreileitung errichtet. Dabei soll der rund 70 Meter hohe Mast Nummer 17 innerhalb der Kleingärten errichtet werden.
Davon und einem rund 50 Meter breiten Schutzstreifen sind insgesamt 36 der 144 Kleingartenparzellen, jede vierte, des Gartenbauvereins betroffen. Der künftige Super-Mast ist auf dem Kleingartenareal im Garten Nummer 100 vorgesehen. Aber umgesehen hätten sich Amprion-Techniker auch bereits auf den Nachbargrundstücken, erzählt Gröters.
„Die Gartenfreunde sind alle sehr verunsichert“, sagt er weiter. Viele machten sich generell Sorgen um die Zukunft des Vereins. „Wir wissen ja viel zu wenig über die Auswirkungen der Höchstspannung auf unsere Gärten. Zumindest als mulmig könnte man unsere Gefühle beschreiben.“ Demontiert werde dagegen der nicht mehr genutzte alte Mast im Garten mit Nummer 110. Gröters: „Auch die Fundamente werden beseitigt und der Garten wieder seiner früheren Bestimmung übergeben.“
Der Berufskraftfahrer (46) ist selbst mit seinem Garten Nummer 130 von den Amprion-Plänen betroffen. Er wird als einer der 36 Pächter an dem für den 2. September anberaumten Anhörungstermin in beim Regierungspräsidenten in Düsseldorf teilnehmen.
Eine entsprechende Einladung dafür liegt den Betroffenen vor. Mit diesem Termin leitet die Behörde in der Landeshauptstadt das Enteignungs- bzw. Besitzeinweisungsverfahren ein.
Gegen diese Pläne möchte die Stadt Krefeld mit einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erreichen dass die Leitung in besiedelten Bereichen als Erdkabel und nicht als Freileitung verlegt wird. Das Leipziger Urteil, so u.a. die Meinung des CDU- Stadtbezirks West, müsste abgewartet werden, bevor für und von Amprion vollendete Tatsachen geschaffen werden.
Stefan Grüters, der mit weiteren Vorstandsmitgliedern Einspruch einlegen will, rechnet weiter mit der Unterstützung durch die Stadt und dem Stadtverband der Kleingärtner.
Nicht bekannt seien resignative Stimmungen unter den Kleingärtnern in Tackheide. „Mir ist jedenfalls noch nicht zu Ohren gekommen, dass jemand zugunsten einer saftigen Abfindung von Amprion sein Grundstück aufgeben möchte.“ Er sei sicher, dass der Verein für die gemeinsame Zukunft weiter an einem Strick ziehen werde.