Kohlekraftwerk: Stadtwerke steigen ein
SWK: Aufsichtsrat stimmt Energielieferungen aus neuem Werk Hamm zu.
Krefeld. Selbst wenn der Neusser Rat der Fusion seiner Stadtwerke mit den Städtischen Werken Krefeld (SWK) am 16. November doch endlich zustimmt - was aufgrund interner Querelen offensichtlich immer noch nicht ganz klar ist - , bleiben anschließend nur noch zwei Wochen, um alle Formalitäten (Verträge, Handelsregistereintrag usw.) zu erledigen. Für den bei der Sitzung vorgestellten Fünfjahresplan wurde die Fusion deshalb zunächst auch noch nicht berücksichtigt.
Bis zum 30.November müssen die Formalien über die Bühne gehen, um die Widerspruchsfrist der Mitarbeiter gegen ihre neuen Verträge zu wahren. Der geplante Start zum 1. Januar 2008 bringe zudem steuerliche Vorteile, die bei einer Verschiebung nicht zum Tragen kämen. Das enge Zeitraster für die Fusion mit den Stadtwerken Neuss war eines der Themen bei der Aufsichtsratssitzung der SWK.
Ebenfalls nicht voran kommt derzeit das Thema Steinkohlekraftwerk auf dem Bayer-Gelände, an dem die Krefelder Stadtwerke sich zur Erhöhung ihrer Eigenenergieproduktion beteiligen wollen. Bauherr Trianel hat sich deshalb nach Informationen der WZ dafür entschieden, eine Kraftwerksturbine zunächst für das geplante Kohlekraft in Lünen zu verwenden, da es dort weitaus zügiger vorangeht und es bei der Turbinen-Lieferung angesichts der hohen Zahl an Kraftwerksneubauten offensichtlich Probleme gibt. Eine Stellungnahme von Trianel war dazu am Montag nicht mehr zu erhalten.
Dafür hat der Aufsichtsrat am Montag mit dem Ziel des Ausbaus der Eigenenergieproduktion - gegen die Stimme der Grünen - eine Beteiligung (25 Megawatt) an einem RWE-Kohlekraftwerk in Hamm beschlossen.
Das Essener Unternehmen baut dort für 2,1 Milliarden Euro zusammen mit 24 Stadtwerken zwei 800-Megawatt-Blöcke, die mit Steinkohle und Petrolkoks betrieben werden sollen. Die beiden Blöcke sollen 2011/2012 fertig sein.
Mit dieser Beteiligung wollen die SWK unabhängiger von Lieferanten werden, um die Verbrauchspreise möglichst stabil halten zu können.