Kompromiss für die Blumenstraße: Mehr Bäume und Längsparken

Neue Variante soll Zwist lösen – Bürgerverein bleibt skeptisch.

Krefeld. Die Gemüter erhitzen sich - und zwar über 17 Stellplätze. Der Bürgerverein West hat in die Gaststätte "Steineck" eingeladen, um die künftige Gestaltung der Blumenstraße in der westlichen Innenstadt zu diskutieren.

Schrägparken oder Längsparken? - das ist die Frage. Und damit auch: Mehr oder weniger Plätze? Nach eineinhalb Stunden löst Bezirksvorsteher Hans Josef Ruhland (CDU) den Knoten: Der Bauausschuss wird am Mittwoch über eine neue Variante beraten, die den Alleecharakter betont und Längsparken vorsieht.

Die neue Planung, jetzt auch im Schaufenster des Hauses Blumenstraße 27 als "Wandzeitung" zu betrachten, ist das Ergebnis eines Gesprächs vor drei Wochen im Tiefbauamt, an dem Vertreter der Kommunalpolitik und der im Oktober gebildeten Bürgerinitiative teilgenommen haben.

Der Bürgerverein war offenbar nicht eingeladen. Sein Geschäftsführer Hans Erkens mahnt im voll besetzten Sälchen die Gesamtbetrachtung des Viertels und die Notwendigkeit von möglichst vielen Stellplätzen an.

Zu deren Zahl in den verschiedenen Ausbauvarianten schwirren mehrere Rechnungen durch die Diskussion. Die Bürgerinitiative will ermittelt haben, dass in ihrem Plan für die 89 gemeldeten Autos ausreichend Stellplätze vorhanden sind. Erkens weist darauf hin, dass auch in der Schrägparkplanung schon 20 Stellplätze gegenüber der heutigen Situation eingespart sind.

Mit dem Hinweis auf die Allee von Rotdornbäumen macht Ruhland den Bewohnern der Blumenstraße große Telekomkästen schmackhaft, die für die schnellen Datenleitungen und damit für die Lebensqualität im Viertel unverzichtbar seien. SPD-Ratsfrau Anke Drießen-Seeger hat noch schnell einen Antrag auf "Bewohnerparken" in die Debatte eingebracht, den ihre CDU-Kollegin Barbara Ritters-Kleinheyer allerdings ablehnt.

Die Blumenstraße, die nach dem Abschluss der Leitungsarbeiten zwischen Karlsplatz und Rossstraße für rund 770 000 Euro ausgebaut wird, erhält nach dem Kompromissplan eine vier Meter breite Fahrbahn, je gut zwei Meter breite Bürgersteige und Bäume, zwischen denen Längsparkbuchten angelegt werden.

Der Bürgerverein, der den Ausbau der Blumenstraße nach den Darlegungen seines Geschäftsführers schon 1995 bei der Stadt ins Gespräch gebracht hat, will jetzt auf ein Gesamtkonzept für den Bereich zwischen Westwall und Ring drängen. Deshalb will sein Vorsitzender Hartmut Schaafs für die Jahreshauptversammlung am 28. April den Leiter des städtischen Planungsamtes, Norbert Hudde, einladen.