Tagung: Stoffe aus der Zukunft
In der Museumsscheune Linn geht es um Wechselwirkungen zwischen Technik, Textildesign und Mode.
Krefeld. Was haben Designer, Kostümbildner, Museumsleute, Studenten, Ingenieure und Hochschullehrer gemeinsam? Sie alle befassen sich - in den entsprechenden Fachrichtungen natürlich - mit Textilien.
Ein Forum für den Austausch all dieser Disziplinen entstand im vergangenen Jahr in Berlin. Das "netzwerk mode textil" erweist sich nun schon kurz nach der Gründung als Verein mit Ambition.
Mit Unterstützung des Medienpartners Westdeutsche Zeitung lud man zu einer wissenschaftlichen Konferenz in die Museumsscheune Linn ein. Das Thema der Tagung: "Intelligente Verbindungen".
Mit den Wechselwirkungen zwischen Technik, Textildesign und Mode will man sich befassen. Und welcher Ort könnte geeigneter sein als die Textilstadt Krefeld? "Mit unserem Netzwerk wollen wir ein übergreifendes Forum schaffen, das das Bedürfnis nach Austausch stillt", erklärt Elisabeth Hackspiel.
Die Lehrbeauftragte an der Hochschule (HS) Niederrhein ist Mitgründerin des Netzwerks. Mit ihrer Ausbildung zur Textilingenieurin und ihren kulturhistorischen Seminaren arbeitet sie selbst mit ihren Studenten an einer Schnittstelle, kann theoretische und praktische Kenntnisse verbinden und vermitteln.
Eine Schnittstelle soll auch die Tagung sein, 100 Teilnehmer haben sich angemeldet. Wesentlichen Anteil an Organisation und Planung haben die HS Niederrhein, Fachbereich Textil, und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) in Krefeld. "Wir legen auch Wert auf den eleganten Rahmen; Austausch und Gespräche sollen in angenehmer Atmosphäre weitergeführt werden", sagt Hackspiel.
Doch vor die Plaudereien hat das Programm die Vorträge gesetzt. Aus etwa zwei Dutzend Vorschlägen hat das "Netzwerk" die zwölf interessantesten ausgesucht. Darin befassen sich die Fachleute mit allerhand Nahtstellen und Schnittpunkten zwischen dem Gestern, dem Heute und dem Morgen.
Elisabeth Hackspiel etwa spricht über "Der Kaschmirschal und der Jacquardwebstuhl", ein historisches Thema also. Ein Festvortrag von Ingrid Loschek behandelt "Denkende Kleidung oder virtuelle Ästhetik. Die Zukunft der Mode". Und noch weiter in die Zukunft geht Eva-Maria Flacke. Die Studentin der Hochschule entwickelt am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik einen Stoff mit leuchtenden Elementen. Der Fachbegriff: Elektro-Luminiszenz.
Teilnehmer wie Referenten kommen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sollen veröffentlicht werden und den Auftakt einer Reihe bilden.