Pferde Rennbahn startet modisch in Saison

Krefeld · Der „Ladies’ Day“ musste in diesem Jahr früh stattfinden  und zeigte, wie wetterfest die Hutträgerinnen sind.

Susanne von der Linde-Rochow gewann mit ihrem Modell die Hutprämierung. Sie hat es mit Kunstblumen selbst gestaltet. 

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Susanne von der Linde-Rochow hatte ungeahnt alles richtig gemacht. Sie hatte sich für den ersten Renntag der Saison in Krefeld einen Hut mit bunten Kunstblumen gestaltet. Die Hortensien sorgten für die nötige Schwere, so dass Susanne von der Linde-Rochow eine der wenigen Besucherinnen beim „Ladies’ Day“ war, die ihren Hut nicht festhalten mussten. Zugleich überzeugte sie mit ihrer Kopfbedeckung die Jury bei der Hutprämierung. Als Siegerin wird sie nächstes Jahr auf dem Plakat des „Ladies’ Day“ zu sehen sein. Alle Teilnehmerinnen des Wettbewerbs verdienten sich mit Blick auf die stürmischen Böen (der Regen endete gerade noch rechtzeitig) ein Lob von Initiatorin Tania Cosman: „Großes Kompliment, dass Sie sich trotz des Wetters dieser Herausforderung stellen.“

Besonderes Interesse in Frankreich und Polen

Dass „Ladies’ Day“ und Hutprämierung diesem meteorologischem Risiko ausgesetzt waren, hat mit dem besonderen Jahr zu tun, in das die Rennbahn nun geht. Da sie im Sommer saniert werden soll, mussten die ersten beiden Renntage noch vor der Baupause stattfinden, also im März und im April. Hinzu kam am Sonntag auch noch ein besonderes internationales Interesse: „Unsere Rennen werden nach Frankreich übertragen, dort kann man in rund 10 000 Annahmestellen auf die Rennen hier wetten. Deshalb mussten wir schon um 10.30 Uhr starten“, erklärte Jan A. J. Schreurs, Präsident des Krefelder Rennclubs.

Es gab neben der Bahn draußen noch ein zweites Grün, auf dem am ersten Renntag Entscheidendes ablief: den Laufsteg der Modenschau.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Ein weiterer besonderer Gast war aus dem polnischen Breslau angereist. Jerzy Sawka ist der Direktor der dortigen Rennbahn. Als er 2013 sein Amt antrat, schrieb er rund 100 Rennbahnen in ganz Europa an. Die netteste und ausführlichste Antwort erhielt er von Jan Schreurs. Und so entstand eine Freundschaft zwischen den Vertretern beider Bahnen, die einander, wenn es irgendwie geht, jedes Jahr besuchen. Der größte Unterschied zwischen Breslau und Krefeld: Hindernisrennen spielen in Polen eine größere Rolle. Deshalb hatten die Gäste auch zwei Pferde für das letzte Rennen am Sonntag mit nach Krefeld gebracht: „Inferna“ und „Arizona Ranger“ gingen auf dem Hindernisparcours in Krefeld an den Start. „Natürlich wette ich auf sie, das ist gute Sitte“, sagte Sawka. „Wenn ich nicht an unsere Pferde glaube, wie soll ich es dann von anderen erwarten?“

Mode hatte schon vor der Hutprämierung den Saisonauftakt geprägt. Andrea Hitschler und Dagmar Fahnler präsentierten auf einem Laufsteg, der so grün wie die Rennbahn war, Garderobe und Schmuck. Die Trends: große Gelassenheit und die Rückkehr der Perlen. Dunkle Farben und viele Blautöne boten eine ruhige Grundlage für Silber, Gold oder eben Perlen, hinzu kamen dezente Blumenmuster – ganz im Geiste des wetterfesten Siegerhutes.