Kinderpflege Anja Claus ist neue Leiterin des Stups
Krefeld · Die gelernte Fachkrankenschwester und Diplom-Pflegewirtin hat das Kinderzentrum jetzt offiziell übernommen.
Für Anja Claus hat im Stups-Kinderzentrum ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Die 51-Jährige ist seit Anfang des Jahres die neue Leiterin in diesem Zentrum an der Jakob-Lintzen-Straße und wurde jetzt, direkt nach den Lockerungen der Corona-Vorschriften, vorgestellt.
„Was mir zuerst aufgefallen ist, ist die Wertschätzung der Kinder und ihrer Eltern, aber auch der Mitarbeiter und Ehrenamtler untereinander, die hier herrscht“ sagt die gelernte Fachkrankenschwester und Diplom-Pflegewirtin.
„In ihrer neuen Funktion ist sie zuständig für die Stups-Bereiche ambulantes und stationäres Kinder- und Jugendhospiz, inklusive Tagespflege und inklusive Kindertagesstätte mit zwei Gruppen“, ergänzt Diane Kamps, die Oberin der DRK-Schwesternschaft, zu der das Stups gehört.
Claus hat nach mehr als 30 Jahren in der klinischen Akutpflege gezielt einen neuen Lebensabschnitt gesucht und gefunden. „Hier kann ich mein gesamtes Pflegewissen einsetzen“, berichtet sie. „Durch den anderen Personalschlüssel in der Hospiz-Arbeit können wir ganz anders arbeiten als im Krankenhaus.“ Eine palliative Weiterbildung und eine in Kinderkrankenpflege laufen derzeit.
Das Konzept der palliativen und familienorientierten Pflege sei besonders, sagt sie weiter: „Es geht um Pflege, Kommunikation und Wohlfühlen gleichermaßen. Wir schauen darauf, was das Kind mit seinen Eltern und Geschwistern in seiner momentanen Situation braucht.“ Denn die kranken Kinder kommen zur Entlastung der Familien. Die zwölf Plätze sind fast immer belegt.
Dabei stehen die Geschwisterkinder mehr im Fokus. „Wir machen uns im Team Gedanken darüber, wie die Trauerarbeit für sie besser aufgebaut werden kann. Es werden Angebote für die Mädchen und Jungen erarbeitet, die häufig im Schatten der erkrankten Schwester oder des Bruders stehen. Dafür haben wir für ein Jahr dank einer Stiftung eine Viertelstelle für eine Koordinatorin, für Anke Kamper, schaffen können.“
So sind Spielnachmittage im Programm, aber auch ein einwöchiger Segeltörn. Ebenso steht ein Wochenende in der Eifel auf dem Plan, wo die so genannten Schattenkinder durchatmen können. Seit diesem Monat ist auch Therapiehund Finja wieder im Stups. „Kinder ab zwölf Jahren bekommen jetzt die Möglichkeit, sich untereinander über ihr Denken und Fühlen auszutauschen.“
Corona hat den Betrieb im Kinder- und Jugendhospiz stark beeinflusst. Claus hat bereits durch ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand der DRK-Schwesternschaft Krefeld die Entwicklungen bezüglich der Spendenbereitschaft gesehen. Jetzt ruft sie dazu auf, die Gaben auch in diesen schwierigen Zeiten nicht einzustellen, denn jährlich müssen rund 500 000 Euro des Stups durch Spenden gedeckt werden.
Aus ihrer gemeinsamen Position im Vorstand der DRK-Schwesternschaft heraus freuen sich Kamps und Claus auf einen entscheidenden Schritt in der Geschichte der DRK-Schwesternschaft: Der Einzug der ambulanten Bereiche des Stups-Kinderzentrums, der Elternwohnungen und der Verwaltung in den Neubau auf dem Grundstück gegenüber steht kurz bevor.