Sport Der hochbegabte Pferdefreund

Krefeld · Philip Fricke (16) wird seine berufliche Zukunft wahrscheinlich der Forschung widmen. Zur Zeit schlägt sein Herz aber für Islandpferde.

Der 16-jährige Philip Fricke auf seinem Islandpferd.

Foto: Fricke

Es gibt eigentlich nichts, was den Schüler Philip Fricke nicht irgendwie interessiert. Der 16-Jährige aus St. Tönis ist ein Hochbegabter. Er liest viel, er saugt das Wissen quasi in sich auf. Seit vier Jahren gehört auch das Reiten zu den unumstößlichen Leidenschaften des Heranwachsenden. Islandpferde haben es ihm angetan.

Bei der deutschen Jugendmeisterschaft im niedersächsischen Nöbke bei Hannover hat er nun den Titel gewonnen. Er siegte in der Prüfung Tölt 2, die eine bestimmte Gangart erfordert. Dabei befindet sich der Vierbeiner nie in einer Schwebephase, hat immer zwei Hufe auf dem Boden. Es gibt dies in verschiedenen Geschwindigkeiten.

Der Schüler ist froh
über jedes neue Hobby

Angefangen hat alles vor vier Jahren im Dänemark-Urlaub. Mutter Isabelle hatte sich schon immer für diese Tiere interessiert. Ihr Sohn Philip sah die Islandpferde und begann mit dem Reiten. Es machte ihm Spaß und er blieb der Sache treu. „Es ging alles sehr schnell. Mein Sohn ist sehr feinfühlig“, sagt die Mutter. Heute kümmert er sich um drei Pferde, spielt nebenbei noch Inline-Hockey für die Bockumer Bulldogs. Außerdem ist der Junge gerne mit seinen Freunden zusammen. Das Lernen für die Schule fällt ihm von Natur aus leicht. Da ist er froh über jedes Hobby in seiner Freizeit.

Ein Höhepunkt war, als er bei einem Aufenthalt in Island ein solches Pferd geschenkt bekam. Ein Züchter hatte ihn angerufen, erzählt Isabelle Fricke. Eine große Entscheidung sei das aus Sicht des Besitzers gewesen. Da die Pferde in Island nicht geimpft werden, dürfen sie nicht mehr wieder eingeführt werden, wenn sie das Eiland einmal verlassen haben.

Der Gewinn bei der deutschen Jugendmeisterschaft in Nöbke war nicht der erste Titel für Philip. In Schweden gewann er 2018 bei einem Turnier Preise in Viergang und Tölt-Prüfung. Vor zwei Jahren fand eine Europameisterschaft mit Islandpferden auf Eis statt. Damals wurde er bester Jugendlicher.

Über wissenschaftliche
Feinheiten ist er informiert

Seine Mutter jedoch glaubt nicht an eine lange Karriere Philips in diesem Sport: „Es wird ein Hobby bleiben. Er wird wohl eher Richtung Forschung gehen.“ Im nächsten Jahr will Philip Abitur machen. Um ausgelastet zu sein, ist er Teil eines Jungforscherteams. Er war schon auf Forschungsreisen in Island, auf den Azoren, besucht die Young-Business-Schule in Heidelberg, hat sich im Forschungszentrum CERN bei Genf schon über die wissenschaftlichen Feinheiten informiert.

Islandpferde aber legt er nicht beiseite wie ein ausgelesenes Buch. In den kommenden Jahren dürfte vom St. Töniser noch das eine oder andere gute Ergebnis zu erwarten sein.