Meinung Der Markt entspannt sich

Kaum hat sich der Strompreis auf einem einigermaßen normalen Niveau eingependelt, wagen sich die Energieversorger aus der Deckung. Besonders auffällig waren dabei die Werbekampagnen zweier Anbieter aus Niedersachsen und Bayern.

Plakate im gesamten Stadtgebiet, dazu Anzeigen in den Sozialen Medien: An der Werbung gab es fast kein Vorbeikommen. Ungewöhnlich ist es natürlich nicht, dass Unternehmen auch abseits ihrer Hauptsitze „wildern“ – das machen die Stadtwerke Krefeld ja auch im gesamten Bundesgebiet –, auffällig war jetzt aber, dass es diesmal neue Anbieter sind, die versuchen, in Krefeld Fuß zu fassen.

Nach den Erfahrungen zu Beginn des Kriegs in der Ukraine mit seinen elementaren Folgen für die Energiepreise und mehreren Insolvenzen von Energieversorgern, sollte jedem klar sein: Nicht immer ist der auf den ersten Blick niedrigste Preis auch das beste Angebot. Versorgungssicherheit lautet das Stichwort. Viele Krefelder Kunden, die ihre Verträge bei Billiganbietern wie Stromio abgeschlossen hatten, können das bestätigen. Ihre Verträge wurden 2021 in Folge der Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen gekündigt, die SWK Energie sprang als lokaler Grundversorger ein.

Wer sich heute nach einem neuen Strom- oder Gastarif umschaut, sollte diese Entwicklungen im Hinterkopf haben und sich, sofern möglich, mit den Beschaffungsstrategien der jeweiligen Anbieter beschäftigen. Die haben nämlich entscheidenden Einfluss auf die Preisgestaltung.