Zoo Krefeld Lara und Menolly sind nach Wales umgezogen
Krefeld · Während der Schimpansen-Wald in Krefeld gebaut wird, bleiben nur drei Affen. Sobald er fertig ist, sollen andere Weibchen einziehen.
Aus dem Zoo Krefeld sind die beiden Schimpansen Lara (37) und Menolly (35) auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) in den Welsh-Mountain-Zoo in Wales umgesiedelt. Der Transport wurde von Tierpfleger Daniel Schmidt begleitet, der viel mit den Krefelder Schimpansen arbeitet und ein enges Vertrauensverhältnis zu den beiden Affenfrauen hat.
In Wales sollen die Krefelder Weibchen in eine Gruppe aus acht Tieren eingegliedert werden, denen sowohl Innen- als auch Außenanlagen zur Verfügung stehen. Die Eingewöhnung von Lara und Menolly erfolgt aktuell schrittweise am sogenannten Schmusegitter, wo die Tiere geschützt Kontakt aufnehmen können. Beide Weibchen waren laut Zoo-Pressesprecherin Petra Schwinn sowohl während des Transports als auch in den ersten Tagen sehr entspannt und neugierig.
Der Umzug sei ein wichtiger Schritt in Richtung Neubau der Außenanlage Schimpansen-Wald, der 2022 eröffnet werden soll. Der Schimpansen-Wald soll auf einer Fläche von 1300 Quadratmetern und mit Netzhöhen bis zu zwölf Metern eine Landschaft mit Bäumen, Kletterstämmen, Plattformen, Wasserlauf, Rückzugshütten, Kunst- und Naturfelsen werden.
Bally, Limbo und Charly sollen 2022 in den Neubau ziehen
Während der Bauarbeiten, die auch die Innenanlagen im Affentropenhaus betreffen, leben nur die drei Schimpansen Bally, Limbo und Charly im Krefelder Zoo. Nach der Fertigstellung werden weitere weibliche Schimpansen einziehen. Damit soll wieder eine natürliche Altersstruktur hergestellt und an die Zucht der bedrohten Tierart angeknüpft werden.
Die Haltung von Schimpansen begann in Krefeld 1973. Mit dem Umzug 1975 in das neue Affentropenhaus entwickelte sich die Gruppe laut Schwinn rasant. Zahlreiche Nachzuchten führten in den 1990er Jahren zu zeitweiligen Gruppengrößen von 12-14 Tieren.
Diese Zucht wurde allerdings durch Unklarheiten der Unterart-Zugehörigkeit unterbrochen. Es folgten genetische Untersuchungen aller in Europa lebender Schimpansen über einen Zeitraum von zehn Jahren verbunden mit einem Zuchtstopp für viele Gruppen.
Mittlerweile steht laut Schwinn jedoch fest, dass alle Krefelder Tiere zu der hochbedrohten Unterart aus Westafrika gehören (Westafrikanischer Schimpanse Pan troglodytes verus), für die ein Europäisches Zuchtprogramm (EEP) eingerichtet wurde.